Kleiner Citroen DS3 mit großen Qualitäten

Sportlicher Top-Benziner

Der Citroen DS3 ist nicht nur designerisch ein Aushängeschild für den französischen Hersteller. Der kleine Sportler überzeugt Skeptiker mit einer großen Portion Fahrfreude.

Von Benjamin Palm

Um ein "großer" Sportler zu werden, müsste der kleine Citroen DS3 in Größe und Preis noch ordentlich zulegen. Doch das ist gar nicht nötig. Denn der Franzose überzeugt mit den Qualitäten eines Großen - und ist optisch ein echter Hingucker. In der Top-Motorisierung als 115 kW/156 PS-Benziner steht er ab 20.000 Euro beim Händler.

Beliebige Farbkombinationen möglich

Frech bricht der Franzose mit seinem sportlichen Äußeren mit jeglichen Konventionen. Eine gelbe Karosserie mit einem Dach in den Tönen einer schwarz-weißen Zielflagge oder doch lieber weißer Lack zu babyblauem Haupt? Möglich ist, was denkbar ist. Beliebig können Käufer die Farben mischen, bis ein knallbuntes Bonbon herauskommt.

Doch nicht nur farblich kann kein Wettbewerber mit diesem Kleinwagen mithalten. Denn der DS3 kann mit der aggressiv wirkenden hohen Front selbst den raubfischartigen Mäulern moderner Audi-Modelle Paroli bieten. Weit aufgerissen ist das große Kühlergrill-Maul, vertikale LED-Tagfahrleuchten illuminieren die Schnauze. Der optionale Heckspoiler ist ein unverkennbares Zeichen des Sportlers im Kleinwagenformat.

Selbst Großgewachsene haben Platz

DEr Innenraum des Citroen DS3 ist auf sportlich getrimmt Citroen

Auch im sportlich getrimmten Innenraum setzt sich dieser Eindruck nahtlos fort. Fahrer und Beifahrer sitzen in tiefen Sportsitzen, deren große Wangen eng das Gesäß umfassen und selbst bei schnellen Fahrten kein Gerutsche zulassen. Das griffige Leder-Lenkrad liegt gut in der Hand. Jeder Lenkbefehl wird umgehend umgesetzt. Zentral angeordnet sind die wichtigsten Cockpit-Utensilien mit analogen Drehzahlmesser und Tacho, digital ist nur die recht sprunghafte Tankanzeige.

Die Höhe von 1,49 Meter vermeidet eine typische Sportwagen-Schwäche: Selbst Großgewachsene stoßen am Dachhimmel nicht an. Dass der DS3 trotz allem ein Kleinwagen bleibt, zeigt die vorhandene Rückbank. Es handelt sich nicht um Notsitze. Wie üblich für die Fahrzeugklasse ist der Platz für größere Passagiere hinten allerdings gering. Und mit dem DS3 sportlich unterwegs ist die Fahrt hinten zudem kein Genuss: Eine Kurve bedeutet ein Gedrücke und Gerutsche bei angehaltener Luft, ehe man sich auf einer Geraden wieder zurechtrücken kann.

Top-Benziner standesgemäße Wahl

In 8,1 Sekunden ist der Citroen DS3 auf 100 km/h Citroen

Bei der Motorisierung ist die Auswahl mit drei Benzinern und zwei Dieselmotoren recht groß. Für einen kleinen Sportler standesgemäß ist allerdings nur der Top-Turbobenziner mit 115 kW/156 PS. Der Vierzylinder arbeitet ruhig und gleichmäßig. Ein Tritt auf das Alu-Gaspedal lässt den Franzosen sprinten, zügig steigen Drehzahl und Geschwindigkeit. Von null auf 100 km/h schafft er es in rasanten 8,1 Sekunden. Überholvorgänge auf der Landstraße meistern Fahrer und Auto genauso problemlos wie auf der Autobahn.

In der Spitze sind 214 km/h möglich, und gar noch ein bisschen mehr. Nur der Tacho endet in diesem Bereich und zeigt keine weiteren Fortschritte an. Den Normverbrauch gibt der Hersteller mit 6,7 Litern Super auf 100 Kilometern an, ein Wert der selbst bei ökologischer Fahrt kaum erreichbar ist. In der Praxis werden bei normalen Fahrten 8,0 Liter Super fällig, eine schnellere Gangart wird gar mit zweistelligen Werten quittiert. Und dies führt zu häufigen Besuchen an der Tankstelle. Denn der Tank schluckt maximal 50 Liter. Doch was erwartet man anderes von einem Sportler?

Straff abgestimmtes Fahrwerk

Der Citroen DS3 gibt sich als wahrer Sportler Citroen

Das Fahrwerk ist straff abgestimmt und weiß zu gefallen. Die Federung ist sportlich-hart, so dass Passagiere bei einem Schlagloch-Parcours ordentlich durchgeschüttelt werden. Für Sicherheit sorgen serienmäßig unter anderem der Schleuderschutz ESP sowie sechs Airbags und Isofix. Als Komfortdetails immer an Bord sind ein Tempomat, Nebelscheinwerfer, Radio mit CD-Player sowie eine Schaltpunktanzeige.

Ein Sportwagen im Westentaschenformat ist bislang noch recht ungewohnt. Viele kritisieren, ein solches Auto ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Doch das sehen viele Nachwuchs-Fahrer anders. Der Franzose überzeugt auf ganzer Linie mit seinen sportlichen Eigenschaften. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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