Citroen C5 Tourer HDi 165: Entspanntes Gleiten

Traditionelle Werte

Citroen C5 Tourer HDi 165: Entspanntes Gleiten
Wer einen gebrauchten Citroen C5 sucht, muss aufs Baujahr achten. © Citroen

Der Citroen C5 hält die Klischees aufrecht. Mit Hypopneumatik und äußerst bequemen Sitze tauchen die Passagiere mit dem Tourer in alte Zeiten ab. Die zähe Automatik passt dabei sehr gut zu dem Reisekombi.

Von Thomas Flehmer

Eine träge Sechsgang-Automatik hat es in Zeiten des Doppelkupplungsgetriebes gerade in Expertenkreisen recht schwer. Zu lahm und nervend seien die Wankbewegungen beim Gangwechsel, heißt es häufig und häufig auch zurecht. Erst einmal in der Schublade drin, bestätigt das erste Anfahren im Citroen C5 Tourer HDi 165 dieses Gefühl. Doch nicht immer müssen erste Gefühle auch bestätigt werden.

Reise in die Vergangenheit

Der 2008 erneuerte Reisekombi wirkt mit seinen 4,83 Metern und dem Verzicht auf den derzeitigen Trend, das Dach in Richtung Heck abfallen zu lassen, sehr präsent. Gedanken an die früheren Breaks des Herstellers kommen sehr schnell auf. Und die Zeitreise in die Vergangenheit geht weiter. Im Innenraum erwarten die Passagiere äußerst bequeme Sitze, die die Sofagefühle früherer Jahrzehnte verstärken – aber auf sehr angenehme Weise.

Platz ist dabei genug vorhanden, auch wenn das Kofferraumvolumen bei umgeklappten Rücksitzen im Vergleich zum Vorgänger abgenommen hat. Die zwischen 533 und 1490 Liter reichen vollkommen aus, um die Urlaubsutensilien an Bord zu hieven. Denn für lange Strecken ist der Reisekombi hervorragend geeignet.

Entspanntes Reisen

Der Citroen C5 Tourer verfügt über genügend Stauraum Citroen

Zu Beginn der Reise erhöht die Hypopneumatik, ein weiterer Baustein der Tradition des Unternehmens, die Bodenfreiheit Mit der Automatik geht es zwar langsam - dem 1717 Kilogramm schweren Kombi durchaus angemessen - fast schon elegant wie im Sechszylinder vorwärts. In den Sitzen kann man sich lümmeln, man sitzt wahrlich bequem und reist ganz entspannt, weil halt die schwerfällige Arbeit des Getriebes jegliche Hetze untersagt. Es passt einfach haargenau zu diesem Auto.

Das heißt nicht, dass auch auf der Fernstraße der Platz hinter den Lkw eingenommen wird. Der Tourer benötigt seine Zeit, um auf Touren zu kommen. 10,2 Sekunden sind es immerhin, ehe aus dem Stand die 100 km/h erreicht werden. Aber dann werden die 340 Newtonmeter und 120 kW / 163 PS gut eingesetzt. Die Reisegeschwindigkeit von 170 km/h wird als solche nicht wahrgenommen, da kaum Geräusche den angenehmen Aufenthalt auf den Ledersitzen stören. Bis Tempo 208 km/h kann der Citroen ziehen.

Überfrachtetes Cockpit

Das Lenkrad des Citroen C5 Tourer ist mit Knöpfen überfrachet Citroen

Der Verbrauch hält sich dabei in Grenzen. Ein ganz gemütliches Fahren quittiert der Kombi mit einem Verbrauch unter sieben Litern, geht es etwas schneller über den Asphalt sind es 7,5 Liter. In der Stadt sind es sieben Liter, allerdings erschwert hier die Länge des Franzosen die Parkplatzsuche. Auch wenn die Übersicht recht gefällig ist, so erleichtert das akustische Signal den Parkvorgang erheblich.

Traditionell zeigt sich auch das Cockpit, an dem man erkennen kann, dass sich in den knapp drei Jahren seit der Markteinführung in der Autoindustrie doch einiges geändert hat. Die Mittelkonsole sieht noch etwas überfrachtet aus. Auf der feststehenden Nabe des Lenkrades türmen sich auch Knöpfe und Schalter, die Reise in die Vergangenheit hält auch hier nicht an.

Unter 40.000 Euro

Der Citroen C5 Tourer erscheint im klassischen Bild Citroen

Für die entspannte Reise mit dem Testwagen in der Topversion Exclusive müssen 43.750 Euro investiert werden. Dann sind aber auch zum Teil verzichtbare Sonderausstattungen im Wert von 8550 Euro an Bord. Während die Ledersitze für 1490 Euro, das Panorama-Glasdach für 700 Euro und die mitlenkenden Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Waschanlage als Sicht Paket für 1150 Euro auf alle Fälle dabei sein sollten, spart der Verzicht auf das Business-Paket mit Navi 2840 Euro ein.

Und auch die programmierbare Standheizung mit Fernbedienung 1190 Euro muss nicht an Bord sein, denn das gemütliche Fahren wird ohne das Fehlen von Navi und Heizung nicht berührt. Und der Preis rutscht dann unter die 40.000 Euro - nicht miteingerechnet der Citroen-Rabatt - denn auch hier bewahrt das französische Unternehmen die Tradition.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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