Chrysler muss knapp 250.000 Minivans aus seiner Modellpalette in die Werkstätten beordern. Bei dem Defekt scheint ein deutscher Zulieferer nicht unbeteiligt zu sein.
Der US-Autobauer Chrysler hat schon wieder Probleme mit seinen beliebten Minivans. Bei den drei Modellen Chrysler Town & Country, Dodge Grand Caravan und Dodge Journey drohen die Motoren während der Fahrt auszugehen. Deswegen sei es möglicherweise zu zwei Unfällen gekommen, teilte der Hersteller mit. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde gab daraufhin auf ihrer Website den Rückruf von 248.400 Wagen bekannt.
Fehlerhaftes Bauteil von Continental
Schuld an dem Dilemma soll der Schlüssel sein, der bei ruckeligen Straßen zurückspringt. Pikant: Nach den Angaben von Chrysler stammt das fehlerhafte Bauteil vom deutschen Zulieferer Continental. Betroffen sind Modelle, die von August 2009 bis Juni 2010 vom Band gelaufen sind. Danach sei der Zulieferer gewechselt worden, berichtete Chrysler. Die zurückgerufenen Wagen sollen ebenfalls die neuen Schlüsselsysteme erhalten.
Die Minivans gehören zu den Verkaufsschlagern von Chrysler. Die weitgehend baugleichen Town & Country und Grand Caravan werden in Deutschland als Chrysler Grand Voyager vertrieben. Im Juni vergangenen Jahres hatte der Hersteller bereits 319.000 der Fahrzeuge wegen eines Kurzschlusses in den elektrischen Schiebetüren zurückrufen müssen. Es drohte im schlimmsten Fall ein Feuer.
Auch VW betroffen
Auch Volkswagen war von dem damaligen Defekt betroffen: Das US-Modell Routan beruht auf der Chrysler-Konstruktion und wird auch von den Amerikanern gebaut. Ob der neuerliche Defekt VW ebenfalls in Mitleidenschaft zieht, war zunächst unklar. Chrysler liegen insgesamt 32 Beschwerden über ausgehende Motoren vor. (dpa)