CES: Tech-Welt trifft sich in Las Vegas

CES: Tech-Welt trifft sich in Las Vegas
Die Technik-Messe CES ist ein Pflichttermin für die Autobauer. © dpa

Die Consumer Electronic Show (CES) ist fester Bestandteil im Terminkalender der Autobauer. Ab nächster Woche werden sie in Las Vegas Neues um Vernetzung und autonomes Fahren zeigen.

Die einst auf Unterhaltungselektronik ausgerichtete CES ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Automesse geworden – und hat damit der Autoshow in Detroit längst den Rang abgelaufen.

Mercedes zeigte hier vor einigen Jahren den futuristischen Konzeptwagen F015, Volkswagen die Bulli-Nachfolgevision Budd-e. Traditionell liegt der Fokus in Las Vegas auf vernetzten Autos und dem autonomen Fahren. In diesem Jahr sind unter anderem Audi, Daimler, Ford wieder dabei – sowie auch junge Konkurrenten wie Byton.

Von dem chinesischen Start-Up wird vor allem Neues zu dem vor einem Jahr vorgestellten Prototypen eines Elektro-SUV erwarte. Zudem geht es um smarte Infrastruktur am Straßenrand, die mit Fahrzeugen kommunizieren kann.

Schaeffler zeigt Bio-Hybrid

Der Zulieferer Schaeffler wird auf der CES einen Ausblick auf seinen Bio-Hybrid geben. Ein elektrisch angetriebenes überdachtes Bike. Von ihm soll es auch eine Cargoversion geben. ZF aus Friedrichshafen will in Las Vegas unter anderem einen Ausblick auf das autonome Ride-Hailing geben.

Schaeffler präsentiert zwei Varianten des Bio-Hybrid. Foto: Schaeffler

Magna zeigt auf seinem Stand unter anderem seine Palette an elektrifizierter Antriebskonfigurationen bis hin zu voll flexiblen Innenräumen von Fahrzeugen, Dabei will der Zulieferer zeigen, wie sie gezielter den Bedürfnissen von Fahrern und Passagieren entsprechen können.

Als ein Beispiel nennt Magna konfigurierbare Sitzanordnungen bei zukünftigen intelligenten Mobilitätslösungen, denen eine immer größere Bedeutung zukommt. Intelligente Sitzanordnungen spielen gerade mit Blick auf das autonome Fahren eine besonders wichtige Rolle, auch unter Sicherheitsaspekten.

Schon die vergangene CES stand im Zeichen der Rivalität von Amazon und Google, die mit ihren Sprachassistenten auf immer mehr Geräte verschiedener Hersteller vorpreschen. In diesem Jahr geht der Trend mit Geräten diverser Marken mit Amazons Alexa und dem Google Assistant an Bord weiter. Amazon will es inzwischen auch Herstellern von Hausgeräten einfach machen, mit dem als Bauteil angebotenen Chipsystem Alexa Connect, seine Sprachassistentin in Waschmaschinen und Öfen zu integrieren. Auch im Auto will Amazon Alexa verstärkt etablieren. Pünktlich zur CES teilte der Konzern mit, dass inzwischen mehr als 100 Millionen Geräte mit Alexa an Bord verkauft worden seien.

Smartphones mit 5G-Standard

Für 2019 wurden erste Telefone in Aussicht gestellt, die den künftigen superschnellen 5G-Datenfunk unterstützen sollen. Während noch offen ist, inwieweit die entsprechenden Netze in den nächsten Monaten tatsächlich verfügbar sein werden, könnten es zumindest einen Ausblick auf einige Geräte schon auf der CES geben. Spannend ist auch, ob Samsung mehr zu seinem faltbaren Smartphone preisgibt. Das Gerät, das sich mit einem zweiten biegsamen Bildschirm zur Größe eines kleinen Tablets aufklappen lässt, dürfte in diesem Jahr auf den Markt kommen. Auch andere Hersteller arbeiten an solchen Falt-Smartphones.

TV-Geräte mit 8K-Auflösung

Schon in den vergangenen Jahren gab es auf der CES diverse Fernseher mit ultra-scharfem Bild dank der 8K-Auflösung mit vielen Bildpunkten zu sehen. Das dürfte auch diesmal so sein – während die Inhalte in entsprechend hoher Qualität nach wie vor ein Problem sind. Die Anbieter arbeiten auch daran, Probleme wie Einbrenn-Effekte bei heutigen Display-Technologien zu lösen – und zum Beispiel von Marktführer Samsung wird erwartet, dass seine im vergangenen Jahr vorgestellte MicroLED-Technologie für große Videoleinwände auch in Verbrauchergeräte kommen könnte.

Interessant ist auch, ob die seit Jahren als Prototypen gezeigten zusammenrollbaren Fernsehbildschirme schließlich zur Marktreife gebracht wurden.

Um die kleinen tragbaren Mini-Computer gab es erst einen großen Hype – außer Fitness-Armbändern und einigen Computer-Uhren wie die Apple Watch, setzte sich aber bisher kaum etwas davon durch. In diesem Jahr könnte aber unter anderem die Firma Vuzix mit ihrer Brille «Blade» für Aufsehen sorgen, die nach dem Prinzip «erweiterter Realität» (augmented reality) zusätzliche Informationen wie zum Beispiel Navigationsanweisungen einblenden soll. (FM/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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