Car-to-X-Kommunikation kann nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern hat auch positive Einflüsse auf die Umwelt. So könnte durch einen Ampelphasen-Assistenten die CO2-Belastung deutlich reduziert werden.
Gerade erst hat Mercedes bekannt gegeben, dass man als erster Hersteller weltweit die Car-to-X-Kommunikation im Spätherbst auf den Markt bringt. Nun wurden an diesem Donnerstag in Frankfurt/Main im Rahmen des bundesweiten Großversuchs Sim-TD die ersten Ergebnisse präsentiert. Sie zeigen, welche Vorteile durch die Vernetzung von Autos untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur möglich sind.
Effizienter Verkehrsfluss durch Ampelassistenten
Welche Vorteile beispielsweise die Vernetzung des Autos mit Ampeln bietet, zeigt das Projekt Ampelphasenassistent. Innerhalb des Projektes im Großraum Frankfurt waren 20 Ampelanlagen so umgerüstet worden, dass sie in Kontakt mit der Testflotte standen, sodass dadurch ein möglichst effizienter Verkehrsfluss zustande kommen konnte.
Dabei werden die Informationen der Ampelanlagen ins Auto übertragen und als Grafiken im Display des Fahrerinformationssystems visualisiert. Dabei wird angezeigt, welches Tempo der Fahrer wählen muss, um die nächste Ampel während der Grünphase zu erreichen. Akustische Signale warnen ihn dabei rechtzeitig vor Rot-Phasen. Restzeit-Einblendungen im Display unterstützen beim Warten auf Grün. Wie Audi, einer der Projektpartner am Donnerstag mitteilte, habe man über den jetzigen Projektstand bei SIM-TD hinaus bereits den nächsten Entwicklungsschritt vollzogen, in dem die Autos via UMTS mit dem jeweiligen Verkehrsleitrechner verbunden werden. Dadurch erübrigt sich eine Umrüstung der Ampel.
„Ampelinfo online erlaubt eine CO2-Reduzierung von bis zu 15 Prozent. Dies entspricht in Summe etwa 900 Millionen Litern Kraftstoff im Jahr, käme die Technologie in Deutschland flächendeckend zum Einsatz. Sie hat das Stadium der Marktreife erlangt“, so Audi. Bei SIM-TD arbeiten seit Herbst 2008 unter anderem sechs deutsche Automobilhersteller (Audi, Mercedes, BMW, Ford, Opel, VW) und mit Bosch und Continental zwei große Zulieferer Hand in Hand, um das Thema Car-to-X weiter voranzubringen. Dabei legten im Laufe der jetzt zu Ende gegangenen sechsmonatigen Praxisphase 500 Versuchsfahrer in 120 Autos sowie auf drei Motorrädern über 1,65 Millionen Kilometer zurück. (AG)