Cadillac «Sixteen Series»: Giganten unterm Hammer

Cadillac «Sixteen Series»: Giganten unterm Hammer
Der Cadillac V16 Sport Phaeton. © RM Sothebys

Heutzutage ist Downszising angesagt: Statt auf Acht- oder Sechszylinder setzen viele Hersteller auf Vierzylindermotoren. In den 30 Jahren waren 16 Zylinder wie bei Cadillac der letzte Schrei.

Sie wurden vom US-Luxushersteller Cadillac in großem Stil in Serienmodellen verwendet. Die Ära dieser „Sixteen Series“ währte bei Cadillac von 1930 bis 1940. Rund 4300 Autos wurde mit dem laufruhigen Sechszehnendern in dieser Zeit gebaut, die zunächst 7,4 und später mit 7,1 Liter Hubraum sowie zwischen 165 und 185 PS Leistung boten.

Heute handelt es sich um seltene Preziosen, von denen der Autosammler John D. Groendyke 17 in seiner Oldtimer-Kollektion zusammengetragen hat. Diese will der Spediteur aus Oklahoma nun verkleinern. Sieben seiner Cadillac V16 wird das Auktionshaus RM Sotheby’s im Rahmen der vom 16. bis 17. Januar stattfindenden Scottsdale Auction Week anbieten.

Sport Phaeton teuerstes Objekt

Ältestes und zugleich teuerstes Auktionsobjekt ist ein Sport Phaeton aus dem Jahr 1930, der laut Sotheby’s umgerechnet zwischen 800.000 und Million Euro einbringen könnte. Zwischen 1930 und 1931 wurden 85 dieser Sport Phaeton produziert, von denen laut Sotheby’s noch 17 existieren. Der Groendyke-Phaeton mit der Seriennummer 47 wurde einst von der Kellogg-Familie gekauft und später mehrfach an Sammler weiter veräußert und von diesen gleich mehrmals restauriert. Entsprechend zeichnet sich der Wagen durch einen guten Zustand und eine lückenlose Historie aus.

Hingegen weitgehend im Originalzustand befindet sich ein 1931er-V16 mit Namen Blue Boy. Seinen Titel verdankt der Siebensitzer seinem blauen Außenlack, den der Erstbesitzer, der Kongressabgeordneten Ira C. Copley, in Auftrag gab, um damit seiner Hochschule zu huldigen. Das ebenfalls später mehrfach weiter veräußerte Sammlerstück mit reichlich Patina zeichnet sich durch einen besonders niedrigen Tachostand von rund 35.000 Kilometer aus. Trotz der geringen Laufleistung und lückenloser Historie erwartet Sotheby’s einen Erlös von nur rund 90.000 bis 135.000 Euro.

Fleetwood Convertible Coupe jüngster V16

Jüngster V16 und auch optisch deutlich moderner als seine anderen zur Auktion stehenden Sechszehnzylinder-Brüder ist ein von Fleetwood karossiertes Convertible Coupé, von dem lediglich sieben gebaut wurden und nur noch drei existieren. Zu den Besonderheiten des in den 1990er-Jahren restaurierten Luxusliners gehört ein Original-Autoradio. Als erwarteten Erlös gibt Sotheby’s 200.000 bis 250.000 Euro an.

Sehr imposant und mit umgerechnet 540.000 bis 670.000 Euro zweitteuerster V16 aus der Groendyke-Sammlung ist der Imperial Convertible Sedan aus dem Jahr 1935, der von preisgekrönten Restauratoren hergerichtet wurde und einen fahrbereiten Original -V16-Motor bietet. (SP-X)

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