Der Autozulieferer Bosch muss aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Dieselfahrzeugen Stellen abbauen. Der Umfang steht aber noch nicht fest.
„Natürlich müssen wir auf die zurückgehende Nachfrage reagieren“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir tun aber alles, um das sozialverträglich umzusetzen“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Dies könne über Zeitkonten, Abfindungsprogramme, Vorruhestandsregelungen oder die Reduzierung der Zahl der temporär Beschäftigten geschehen.
Bei dem weltweit größten Zulieferer hängen nach Angaben vom Mai weltweit etwa 50.000 der 410.000 Arbeitsplätze vom Diesel ab. In Deutschland sind es gut 15.000.
Bereits 600 Stellen abgebaut
Im vergangenen Jahr hatte Bosch 600 Stellen in dem Bereich abgebaut, indem befristete Verträge nicht verlängert wurden oder Mitarbeiter zum Beispiel in Altersteilzeit geschickt wurden. Die weitere Entwicklung hatte Denner vom Marktverlauf abhängig gemacht.
Nun sagte er der „Süddeutschen Zeitung“, der Automarkt entwickle sich „deutlich schwächer, als wir alle noch vor einem Jahr gedacht haben“. Es handele sich nicht um eine kurzfristige Delle, die schnell wieder aufgeholt werden könne. Insbesondere der Rückgang bei Dieselmotoren wirke sich negativ aus. „Wenn wir bei einem Dieseleinspritzsystem zehn Mitarbeiter beschäftigen, sind es bei einem Benzinsystem drei und bei einem Elektrofahrzeug nur noch einer“, sagte Denner.
Auch andere Zulieferer unter Druck
Unter dem schwachen Automarkt leider auch die anderen Zulieferer. So rechnet beispielsweise ZF wegen der weltweit sinkenden Verkaufszahlen von Pkw mit einem Rückgang seines Umsatzes in Milliardenhöhe. Im Gesamtjahr 2019 werde der Konzernumsatz zwischen 36 und 37 Milliarden Euro liegen, hatte ZF am Freitag am Firmensitz in Friedrichshafen mitgeteilt. Im April war das Unternehmen noch von 37 bis 38 Milliarden Euro ausgegangen. Auch die Gewinne werden laut ZF schrumpfen.
Nicht besser sieht es auch beim Auto- und Industriezulieferer Schaeffler aus. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat Schaeffler unter der mauen Autokonjunktur gelitten. Der Überschuss brach um die Hälfte auf 136 Millionen Euro ein, wie der SDax-Konzern am Dienstag bei der Vorlage seiner endgültigen Zahlen im fränkischen Herzogenaurach mitteilte.
Bereits Ende Juli hatte Schaeffler seine Gewinn- und Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt und sich pessimistischer gezeigt. Die neuen Prognosen wurden nun bestätigt. Der Auto- und Industriezulieferer bekommt die Flaute in der Autoindustrie immer stärker zu spüren, da er mit Autobauern den Hauptteil seines Geschäfts macht. Die Franken verzeichneten im abgelaufenen zweiten Quartal nach endgültigen Zahlen einen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. (AG/dpa)