Autobauer fahren Sonderschichten

Hohe Nachfrage

Autobauer fahren Sonderschichten
Bei VW müssen Leiharbeiter um ihre Jobs bangen. © dpa

Die hohe Nachfrage nach deutschen Autos für bei den Herstellern in der Produktion zu Sonderschichten. So müssen VW, Audi, BMW und Daimler Zusatzschichten fahren lassen, um den Kundenwünschen gerecht zu werden.

Wegen der guten Nachfrage weltweit legen die großen deutschen Autobauer weiter Sonderschichten ein. Das ergab eine Umfrage der «Bild»-Zeitung (Samstag). Demnach lässt etwa Volkswagen im Stammwerk Wolfsburg im zweiten Quartal für die Produktion des Golfs an 13 Tagen die Bänder länger laufen. Weitere Zusatzschichten für andere Modelle kämen hinzu. In Zwickau werde an sechs Wochenenden extra gearbeitet, ebenso im Werk Emden. Ein VW-Sprecher bestätigte die Informationen am Samstag.

20 Sonderschichten bei Audi

Bei der Konzerntochter Audi sind dem Bericht zufolge an den Standorten Ingolstadt 54 und Neckarsulm 20 Sonderschichten bis Ende Juni angesetzt. «Die gute Auftragslage bei Audi hält an, deshalb haben wir diese Sonderschichten eingelegt. Für beide Werke sind auch in den kommenden Monaten Sonderschichten geplant», sagte eine Audi-Sprecherin auf dpa-Anfrage. Das müsse jedoch monatsweise neu mit dem Betriebsrat vereinbart werden.

Bei BMW wurde dem Bericht zufolge die Produktion an den Standorten München, Dingolfing und im Komponentenwerk Landshut ausgeweitet. Derzeit sei das Netz mit 28 Produktionsstätten in 13 Ländern gut ausgelastet, teilte BMW auf Nachfrage mit. In den vergangenen beiden Jahren habe die Auslastung im Schnitt über alle Werke rund 120 Prozent betragen. Das Produktionssystem sei sehr flexibel. Bei Bedarf gebe es an einzelnen Standorten Sonderschichten.

Konkurrent Daimler hat für die Produktion der Mercedes-C-Klasse für das gesamte Jahre 36 Zusatzschichten im Werk Bremen vereinbart.

Nach der herben Flaute im vergangenen Jahr hatte Europas Autobranche zuletzt wieder etwas Boden gutgemacht. Im April stiegen die Neuzulassungen in der EU dem Branchenverband Acea zufolge zwar den achten Monat in Folge an. Wegen der späten Osterfeiertage verbuchte Deutschland aber die EU-weit niedrigste Zuwachsrate (4,6 Prozent) seit November. 1,09 Millionen Neuwagen bedeuteten außerdem den drittschlechtesten April-Wert seit 2003, dem Beginn der Aufzeichnungen für den erweiterten EU-Raum. (dpa)

Vorheriger ArtikelLexus NX: Konkurrenz für BMW und Co.
Nächster ArtikelAudi Q3: VW mit Premium-Aufschlag
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden