BMW und Toyota bauen Kooperation aus

Entwicklung von Brennstoffzelle

BMW und Toyota bauen Kooperation aus
Toyota-Chef Akio Toyoda und BMW-Chef Norbert Reithofer. © dpa

Die beiden Autobauer BMW und Toyota werden in Zukunft ihre Kooperation bei alternativen Antrieben deutlich ausbauen. In den kommenden Monaten sollen erste Projekte erarbeitet werden.

Spekuliert wurde darüber bereits seit Tagen, nun ist es spruchreif. Die beiden Autobauer BMW und Toyota bauen ihre Partnerschaft massiv aus. Die beiden Hersteller wollen künftig vor allem bei der Entwicklung alternativer Antriebe und etwa beim Leichtbau eng kooperieren. «Durch die Zusammenarbeit schaffen wir die Voraussetzung, damit beide Unternehmen in puncto Innovationen und Nachhaltigkeit auch in Zukunft in ihrem jeweiligen Segment führend sind», sagte BMW-Chef Norbert Reithofer am Freitag in München.

Beide Hersteller hatten bereits im Dezember eine erste Vereinbarung unterzeichnet und gehen jetzt einen großen Schritt weiter. Nun sollen konkrete Projekte in den kommenden Monaten erarbeitet werden.

Gemeinsame Entwicklung von Brennstoffzellen

Unter anderem prüfen die Bayern und die Japaner Möglichkeiten bei der Entwicklung von Brennstoffzellen, bei der Architektur von Sportwagen, Elektroantrieben und im Leichtbau. Im Dezember hatten die Konzerne unter anderem die Lieferung von Dieselmotoren an die Japaner vereinbart, aber auch gemeinsame Grundlagenforschung. Mit dem Schritt hat BMW auch einen Ersatz für eine bisher angedachte Kooperation mit General Motors (GM) bei Brennstoffzellen gefunden. Am Donnerstag hatte BMW mitgeteilt, bei diesem Thema nicht mehr mit dem US-Autoriesen zu verhandeln.

Technische Partnerschaften sind in der Branche längst Alltag - und werden etwa kostspieligen Übernahmen und Zukäufen vorgezogen. Vor allem wollen die Unternehmen Kosten sparen und von den Stärken der anderen profitieren. BMW und Toyota gehen dabei recht weit, denn gerade bei Forschung und Entwicklung künftiger Schlüsseltechnologien lassen sich die Konzerne nur ungern in die Karten schauen. Allerdings hat gerade die Entwicklung alternativer Antriebe den Druck erhöht. BMW als eher kleiner Autobauer im weltweiten Vergleich kommt die Unterstützung dabei gerade recht.

Leichtbau-Erfahrung bei BMW mit i3

Der BMW i3 und der i8 BMW

Die Bayern haben gerade beim Thema Leichtbau bereits einige Erfahrung, auch dank der Entwicklung der Carbon-Karosserie für die Elektroautos i3 und i8. Toyota gilt vor allem bei Hybridfahrzeugen als führend. «Unsere Firmen werden dadurch beide stärker», sagte Toyota-Chef Akio Toyoda in München. Beide Konzerne seien ideale Partner. «Wir teilen die gleiche strategische Vision, wie eine nachhaltige Mobilität von morgen aussehen kann», sagte Reithofer. BMW hat Erfahrungen mit Partnerschaften, unter anderem arbeiten die Münchner mit Peugeot bei Motoren zusammen.

Auch andere Hersteller sind längst über weitverzweigte Netzwerke Partner. BMW hat zudem den Motorenverkauf zu einem Geschäftsfeld erkoren. Lange galt der Verkauf von Motorentechnik allerdings als Tabu. Denn die aufwendig entwickelten Aggregate sind nicht nur das teure Herz des Autos, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal für Marken. Dagegen sind Kooperationen etwa bei Scheinwerfern, Reifen, Sitzen, Airbags oder Fenstern längst Alltag. (dpa)

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