BMW und PSA kooperieren bei Hybridtechnologie

100 Millionen in Joint Venture

BMW und PSA Peugeot Citroen arbeiten bei der Hybridisierung eng miteinander. Entwickelt wird in München, produziert in Frankreich.

BMW sieht sich im Rennen um den Spitzenplatz der Oberklassehersteller in einer guten Position und will sich Wachstum auch durch Kooperationen sichern. "Wir streben bereits in diesem Jahr einen Absatz von über 1,5 Millionen Fahrzeugen an und gehen bis 2020 von über zwei Millionen Autos aus", sagte BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer der "Auto Zeitung" vor dem Beginn des Autosalons in Genf (3. bis 13. März). Konkurrent Audi etwa will das Ziel von 1,5 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2015 erreichen.

400 Mitarbeiter im Gemeinschaftsunternehmen

BMW setzt bei Kooperationen auch auf eine Verbindung mit dem französischen Autobauer Peugeot. Das Bündnis der Franzosen und BMW für Elektroantriebe kommt voran. In das Gemeinschaftsunternehmen zwischen BMW und dem PSA-Konzern investieren die beiden Partner 100 Millionen Euro insgesamt. "Die Entwicklung wird in München angesiedelt sein", sagte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger der "Financial Times Deutschland". Die Produktion jedoch werde außerhalb von Deutschland erfolgen, voraussichtlich in Frankreich.

Die beiden Unternehmen konkretisierten die Auswirkungen auf die Beschäftigung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Rande des Autosalons in Genf. Die Produktion wird in Mulhouse (Frankreich) angesiedelt werden. Bis zum Jahresende sollen 400 Mitarbeiter in München für das Gemeinschaftsunternehmen tätig sein. Im Zuge des Produktionsanlaufs kommen bis 2014 250 Mitarbeiter im französischen Werk hinzu.

Skaleneffekte erwünscht

BMW und PSA Peugeot-Citroën wollen gemeinsam Teile für Hybridfahrzeuge entwicklen und bauen und dafür ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Dieses soll unter anderem Hochvoltspeicher, E-Motoren oder Generatoren entwickeln und produzieren. Das Unternehmen soll seine Arbeit im zweiten Quartal 2011 beginnen, von 2014 an sollen dann BMW- und PSA-Fahrzeuge mit den Teilen ausgestattet werden. "Das Ziel ist es, Komponenten für beide Partner zu entwickeln und zu produzieren, um Skaleneffekte zu erreichen. Wir wollen diese Komponenten in Modellen von Mini und BMW einsetzen", sagte Draeger. Zudem könne auch die BMW-Luxusmarke Rolls-Royce von der Kooperation profitieren.

Ehrgeizige Ziele hat sich BMW auch für sein 2013 auf den Markt kommendes erstes Elektroauto gesetzt, von dem rund 30.000 Wagen pro Jahr abgesetzt werden sollen. Das Elektroauto i3 solle später auch mit einem zusätzlichem Verbrennungsmotor angeboten werden, um die Reichweite zu verlängern, sagte Reithofer. "Um den einen oder anderen Kunden die Sorge zu nehmen, mit leerer Batterie eventuell liegen zu bleiben."

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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