BMW mit fünftem Rekordjahr in Folge

Zipse neuer Produktionsvorstand

BMW mit fünftem Rekordjahr in Folge
BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer wechselt im Mai in den Aufsichtsrat. © dpa

Die BMW Group hat auch das Jahr 2014 mit neuen Bestwerten abgeschlossen. Der scheidende Chef Norbert Reithofer hat auch für das aktuelle Jahr neue Rekorde als Ziel ausgegeben.

BMW hat 2014 das fünfte Rekordjahr in Folge abgeschlossen. Um 9,2 Prozent stieg der Konzernüberschuss auf 5,817 Milliarden Euro. „Unsere Fahrzeuge sind bei den Kunden in aller Welt begehrt und sorgen für Rückenwind. Wir profitieren weiterhin von unserer erfolgreichen Strategie Number ONE, die sich bestens bewährt hat und immer wieder nachjustiert wird“, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer am Donnerstag in München. Der im Mai scheidende Reithofer freute sich zudem über Bestwerte beim Umsatz (80,4 Milliarden Euro) sowie beim Absatz. Zum ersten Mal wurden mehr als zwei Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce innerhalb von zwölf Monaten verkauft. Insgesamt 2,117,965 Einheiten bedeuteten eine Absatzsteigerung um 7,9 Prozent.

Dividenden-Erhöhung um 30 Cent

Angesichts der Bestwerte werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 13. Mai 2015 vorschlagen, die Dividende auf den neuen Höchstwert von 2,90 Euro je Stammaktie und 2,92 Euro je Vorzugsaktie anzuheben, jeweils 30 Cent mehr als im Vorjahr. Die Ausschüttungsquote beläuft sich auf 32,7 Prozent. „Wir wollen unsere Aktionäre mit einer Rekorddividende an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des Unternehmens beteiligen. Die Ausschüttungsquote liegt mit rund 33 Prozent im Zielkorridor des Unternehmens von 30 bis 40 Prozent“, sagte Finanzvorstand Friedrich Eichiner.

Für die BMW-Eignerfamilie Quandt bedeutet dieses einen Zuschuss über 815 Millionen Euro. Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten halten insgesamt 46,7 Prozent der Stammaktien.

Rolls-Royce knackt 4000 Verkäufe

Die Kernmarke schaffte mit einem Verkaufszuwachs von 9,5 Prozent bei 1.811.719 Millionen Einheiten ebenfalls einen neuen Bestwert. Laut BMW sorgten besonders 3er, 4er und 5er sowie der BMW X5 für den deutlichen Zuwachs. Zufrieden ist an in München auch mit BMW i. Im vergangenen Jahr legten sich 16.052 Kunden einen i3 zu, 1741 neue i8 wurden seit dem Marktstart im vergangenen Sommer abgesetzt.

Bei Mini machte sich der Wechsel zur dritten Generation des Kernmodells bemerkbar, der im zweiten Quartal stattfand. Nach einem zähen Beginn legten die Verkäufe erst im zweiten Halbjahr zu, sodass die Kleinwagenmarke einen kleinen Verlust von 0,9 Prozent bei 302.182 verkauften Einheiten hinnehmen musste.

Dagegen schaffte Rolls-Royce einen neuen Rekord und knackte zum ersten Mal die 4000er-Hürde. Von den insgesamt 4063 verkauften Luxusfahrzeugen, die eine Steigerung um 11,9 Prozent bedeuten, fielen mit 1906 Einheiten fast die Hälfte auf den erst im Herbst 2013 gestarteten Wraith. Auch die Motorradsparte, deren Zahlen nicht in das Gesamtergebnis einfließen, wuchs in neue Höhen. 123.495 abgesetzte Zweiräder bedeuteten ein Wachstum über 7,2 Prozent.

BMW mit deutlichem Zuwachs in China

Für die Rekordzahlen zeichnen sich vor allem die vier größten Einzelmärkte verantwortlich. In China legte BMW um 16,6 Prozent von 391.713 auf 456.732 Einheiten zu. In den USA stiegen die Verkäufe um glatte vier Prozent auf 396.961 Neuzulassungen. Auf dem Heimatmarkt fanden die Münchner 272.345 neue Kunden, 5,1 Prozent mehr als 2013. In Großbritannien legte der Absatz um 8,4 Prozent auf 205.071 Fahrzeuge zu.

Aufgrund der guten Zahlen und angesichts von 15 neuen Modellen oder Modellüberarbeitungen in diesem Jahr peilt BMW neue Rekorde an. „Wir streben im laufenden Jahr erneut einen Absatzzuwachs und damit einen neuen Höchstwert bei den Auslieferungen an“, erklärte Reithofer. Reithofer wird im Mai von dem bisherigen Produktionsvorstand Harald Krüger abgelöst und wechselt in den Aufsichtsrat. Dessen Position übernimmt Oliver Zipse. Der 51-Jährige, bisher Leiter der Konzernplanung, wurde am Donnerstag vom Aufsichtsrat berufen. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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