BMW investiert verstärkt ins autonome Fahren

Neue Bestwerte angepeilt

BMW investiert verstärkt ins autonome Fahren
BMW-Chef Harald Krüger. © dpa

Der Autobauer BMW plant höhere Investitionen in Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren. Das sagte Vorstandschef Krüger bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

BMW-Chef Harald Krüger will den Autobauer mit einer schrittweisen Weiterentwicklung für den wachsenden Konkurrenzdruck in der Branche wappnen. «In einem komplexen Wettbewerbsumfeld wird sich der Kostenwettbewerb weiter verschärfen», sagte Krüger am Mittwoch auf der Bilanz-Pressekonferenz in München.

Neben der wachsenden Konkurrenz in der Oberklasse drängten auch neue, branchenfremde Spieler mit aggressivem Auftreten und großen finanziellen Spielräumen auf den Markt. Hinzu komme die andauernde wirtschaftliche und politische Unsicherheit. «Wir brauchen daher höchste Flexibilität, um in einem ungewissen Umfeld Kurs halten zu können», sagte Krüger.

Neue Bestwerte angepeilt

Neue Technologien und digitale Dienste veränderten zwar heutige Geschäftsfelder, doch werde der Wandel nicht abrupt eintreten, so Krüger. Daher werde man weiter mehrgleisig unterwegs sein: So will BMW stärker ins autonome Fahren investieren und die Entwicklung der E-Mobilität vorantreiben. Zugleich dürfte der Verbrennungsmotor aber noch auf Jahre hinaus eine wichtige Rolle spielen.

Neben einem BMW iNext zu Beginn der kommenden Dekade plant der Autobauer auch zusätzliche Plug-In-Hybrid-Modelle und arbeitet weiter an der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie. Mit dem Projekt i2.0 soll das automatisierte Fahren vorangetrieben werden, und auch neue Mobilitätsdienstleistungen sowie die Beteiligung an erfolgversprechenden Start-ups stehen auf Krügers Agenda. Zugleich wolle man Wachstumschancen in renditestarken Segmenten wie der Luxusklasse nutzen, sagte Krüger. Dafür schickt der Autobauer beispielsweise 2018 den X7 ins Rennen.

Wandel kostet Geld

Die für den Wandel nötigen Investitionen kosten Geld, dazu passt auch Krügers vorsichtige Langfrist-Prognose: Vor Zinsen und Steuern sollen wie bisher 8 bis 10 Prozent vom Umsatz übrig bleiben. Für die Umsatzrendite vor Steuern strebt der Konzernchef von 2017 an mindestens 10 Prozent an. Die vorsichtige Neuausrichtung spiegelt sich auch im Ausblick für das laufende Jahr wider: Zwar peilt das Unternehmen neue Bestmarken bei den Auslieferungen und dem Konzernergebnis vor Steuern an, rechnet aber lediglich mit leichten Zuwächsen. Einer «grundsätzlich positiven Entwicklung» auf den Automobilmärkten stünden ein harter Wettbewerb, steigende Personalkosten und hohe Investitionen in Zukunftstechnologien gegenüber, erklärte BMW.

Im vergangenen Jahr verkaufte der Hersteller 2,2 Millionen Autos und damit so viele wie nie zuvor. Der Umsatz kletterte um fast 15 Prozent auf 92,2 Milliarden Euro, und das Vorsteuerergebnis legte um knapp 6 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente BMW rund 6,4 Milliarden Euro und damit 10 Prozent mehr als vor Jahresfrist. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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