Undichte Bremsleitungen an BMW-Motorrädern

Erneute Probleme

Undichte Bremsleitungen an BMW-Motorrädern
BMW R 1200 GS © Foto: BMW

An BMW-Motorrädern der Boxerbaureihe ist es in Einzelfällen zu Undichtigkeiten an den Bremsleitungen gekommen. Einen Zusammenhang mit dem neuen Teilintegral-ABS schließt BMW aus.

Von Frank Mertens

An Motorrädern der Boxerbaureihe des bayerischen Herstellers BMW kann es zu Problemen mit den Bremsen kommen. Nach Informationen der Autogazette ist es in Einzelfällen zu Undichtigkeiten an den Bremsleitungen gekommen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat BMW deshalb bereits zu einer Stellungnahme aufgefordert, wie ein KBA-Sprecher der Autogazette sagte. Eine Antwort steht noch aus.

«Keine Unfälle mit Personenschäden bekannt»

«Wir nehmen dieses Thema natürlich ernst,», sagte BMW-Sprecher Rudolf-Andreas Probst am Donnerstag der Autogazette. «Doch bevor es zu einer kritischen Situation kommen kann, bemerkt es der Kunde, weil sich der Druckpunkt beim Betätigen des Bremshebels verändert. Zudem kann er im Kunststoffbehälter am Lenker sehen, dass die Füllmenge der Bremsflüssigkeit abnimmt», so Probst. Mit Blick auf Unfälle im Zusammenhang mit diesem Problem sagte Probst. «Uns sind keine Unfälle mit Personenschäden bekannt».

Wie er hinzufügte, sind von diesem Problem nur Maschinen der Boxerbaureihe betroffen, «deren Produktion vor rund einem Jahr begann ». Zugleich handele es sich «nur um Einzelfälle». Die Undichtigkeit an den Bremsleitungen soll laut BMW gerade einmal bei «unter 0,1 Prozent» der im besagten Produktionszeitraum gebauten Maschinen aufgetreten sein. Woran der Fehler liegt, steht noch nicht fest. Ein Fehler seitens des Zulieferers wird jedoch ausgeschlossen. «Bei uns läuft derzeit noch eine umfassende technische Überprüfung», sagte Probst. Sie soll in rund zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein. «Abhängig vom Ergebnis der Untersuchung werden wir dann auch unsere Händler unterrichten, um sie darüber zu informieren, ob Nachbesserungen notwendig sind», sagte Probst.

Dass der Fehler im Zusammenhang mit dem neuen Teilintegral-ABS von Continental Teves steht, schließt BMW nach den Worten von Probst «definitiv aus». Für BMW ist gerade das Thema Teilintegral-ABS ein äußerst sensibles. Im zurückliegenden Jahr hatten die Bayern mehr als 80.000 Maschine der K- und Boxerbaureihe zurückrufen müssen, weil es in Einzelfällen zum Ausfall des elektrohydraulischen Bremskraftverstärkers und des ABS gekommen war. Damals hatte BMW das Problem unter anderen durch eine technische Änderung an der Holhschraube der Handbremsarmatur behoben. Das neue Teilintegral-ABS von BMW verfügt nicht mehr über den damals verwendeten Bremskraftverstärker.

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