BMW 3er: Mit ihm kann man wenig falsch machen

BMW 3er: Mit ihm kann man wenig falsch machen
Die sechste Generation des BMW 3er ist seit 2012 am Start. © BMW

Der BMW 3er ist der Bestseller von BMW. Ihn gibt es nun bereits in siebter Generation. Wer Interesse an einem Gebrauchtwagen hat, kann diesem Wunsch fast problemlos folgen.

Gebaut wir der Dreier nun seit 1975 und sorgt für volle Auftragsbücher bei BMW. Von der Münchner Mittelklasse gibt es mittlerweile sieben Generationen. Die sechste Auflage (Typ F30) wurde von 2012 bis 2019 produziert.

Die sechste Generation wird als viertürige Limousine und als Kombi (Touring) angeboten. Außerdem ergänzt seit 2013 die Gran Turismo (GT)-Variante das Portfolio – eine schickere, Coupé ähnliche Version.Wer ein Cabrio oder ein Coupé möchte, muss sich an eine andere Ziffernfolge gewöhnen: Sie werden als 4er vermarktet.

In Generation sechs an Länge zugelegt

Gegenüber Generation 5 hat die sechste noch einmal deutlich zugelegt. Limousine und Touring strecken sich je auf eine Länge von 4,62 Metern. Der GT kommt auf stolze 4,82 Meter. Der GT verfügt zudem über einen Radstand von 2,92 Metern, 11 Zentimeter mehr als die beiden anderen Varianten, und ermöglicht nicht nur viel Platz für die Passagiere, sondern bietet auch ein Kofferraumvolumen von 520 bis zu 1.600 Litern. Beim Kombi stehen bei voller Bestuhlung 495 Liter Stauvolumen zur Verfügung. Durch Umklappen der Rückbank wächst das Platzangebot auf 1500 Liter. Das Gepäckabteil der Limousine schluckt 480 Liter.

Äußerlich gibt der 3er den kleinen Bruder des 5ers; im Innenraum dominieren je nach Ausstattung edle Hölzer, Leder und Alu-Applikationen. Das Armaturenbrett schmiegt sich optisch um den Fahrer. 2015 erhielt der 3er ein Facelift. Hinten und vorne gibt es sanft geänderte Schürzen, die Scheinwerfer mit neuer Leuchtengrafik sind jetzt auf Wunsch mit LED-Technik zu haben. Komplett umgestaltet wurde die Mittelkonsole mit einer verschiebbaren Abdeckung über den Becherhaltern.

Große Bandbreite an Motoren

Beim F30 arbeiten nur noch Drei-, Vier- und Sechszylinder-Turbomotoren. Sie bieten eine große Bandbreite von besonders sparsam bis zu extrem sportlich. Das Aggregatsangebot (Limousine) reicht bei den Benzinern zunächst von den Vierzylindern 316i (136 PS), 320i (184 PS) und 328i (245 PS) bis zu den Sechszylindern 335i (306 PS) und 340i 326 PS). Außerdem gibt es die M3-Version mit 431 PS. Bei den Diesel kommt der 316d (115 PS), 318 d (143 PS), 320d (163 PS) und 225d (218 PS) – alles Vierzylinder – und die Sechszylinder 330d (258 PS) und 335d (313 PS) zum Einsatz.

Die Kraftübertragung erfolgt über eine manuelles Sechsgang-Getriebe, auf Wunsch übernimmt eine Achtstufen-Automatik das Schalten. Beim M3 arbeitet ein Siebengang-DSG. Der Antrieb erfolgt über die Hinterräder. Bei vielen Motorvisionen ist aber auch Allradantrieb (xDrive) erhältlich).

Mit dem Facelift 2015 zieht erstmals ein Dreizylindermotor (318i) mit136 PS ein. Der 330i mit 252 PS ersetzt den etwas schwächeren 328i. Ein noch dickes Leistungs-Upgrade gibt es beim Sechszylindermodell 335i, das unter 340i firmiert und mit 326 PS um 20 PS stärker ist als der Vorgänger. Die Dieselmotoren des 3er werden ebenfalls überarbeitet und auf Euro-6-Norm getrimmt. Neuer Spritsparmeister ist der 320d in der Efficient Dynamics Edition, der bei 163 PS Leistung einen Normwert von rund 4 Litern Diesel auf 100 Kilometern hat.

Den BMW 3er gibt es auch in einer Touring-Variante. Foto: BMW

Ergänzt wird das Motorenprogramm seit der Auffrischung durch einen Plug-in-Hybridantrieb. Im 330e arbeitet eine 185 kW/252 PS starke Kombination aus Vierzylinderbenziner und Elektromotor, die sich laut Hersteller mit 2,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern begnügt. Der bis 2015 erhältliche Hybrid (Active Hybrid) mit einer Systemleistung von 250 kW/340 PS) wird aus dem Programm genommen. Für die sportlich ausgerichteten Fahrer ist seit 2018 der M3 CS mit 338 kW/460 PS im Angebot.

Guter Eindruck beim TÜV

BMW bietet bei der Basisausstattung zwar unter anderem Klimaautomatik, CD-Radio und einen Startknopf anstelle des Zündschlosses, die Aufpreisliste ist jedoch lang und kostspielig. Unter anderem führt sie ein Head-up-Display, Bordinternet sowie diverse Assistenten für Totwinkel-Überwachung, Spurhaltung oder das automatisierte Einhalten des korrekten Abstands zum Vordermann. In Sachen Optik kann zwischen vier verschiedenen Paketen gewählt werden, die entweder besonders sportlich oder eher elegant daherkommen. Beim NCAP-Crashtest erreichte der 3er volle Sternezahl.

Beim TÜV hinterlässt der F30 einen recht guten Eindruck. Allerdings hat er eine Hauptschwäche, diese betrifft die Federn und Stoßdämpfer. Auch beim Licht zeigt der 3er ein unstetes Verhalten. Die vordere Beleuchtung fällt über dem Durchschnitt der untersuchten Fahrzeuge mit Mängeln auf. Auch die Handbremse muckt überdurchschnittlich oft. Rückrufe gab es bei frühen Modellen wegen Problemen mit der Lenkkraftunterstützung sowie wegen Sicherheitslücken beim Konnektivitätssystem. Außerdem gab es Probleme mit Beifahrergurtsystemen.

Richtig viel falsch machen, kann mit einem F30 nicht. Ab rund 7.000 Euro stehen gebrauchte Exemplare der frühen Baujahre mit hoher Kilometerleistung in den Gebrauchtwagen-Onlineportalen. Für einen vier Jahre alten Plug-in-Hybrid muss man rund 20.000 Euro anlegen. (SP-X)

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein