BMW 2er Active Tourer: Tadellose TÜV-Bilanz

BMW 2er Active Tourer: Tadellose TÜV-Bilanz
Der BMW 2er Active Gran Tourer. © BMW

Sie suchen einen Kompakt-Van als Gebrauchtwagen? Dann sollten Sie sich einmal der BMW 2er Active Tourer anschauen. Er hat eine tadellose Bilanz beim TÜV.

Während fast alle anderen Hersteller ihre Vans schon wieder verschämt in die letzte Ecke des SUV-dominierten Autohauses schoben, stieg BMW 2014 überhaupt erst ins Geschäft mit den klassischen Familienautos ein. Der 2er Active Tourer sollte die sportliche Alternative zu Touran und Co. sein und so vor allem junge Kunden mit Kind und Kegel zur  Marke locken. Längst haben ihn aber auch Ältere als günstigere Alternative zum SUV entdeckt. Als Gebrauchtwagen ist er entsprechend beliebt – und nicht ganz billig.

BMW hat sich bemüht, dem 2er-Van ein wenig Charakter ins Blech zu zeichnen, als Schönheit würden den Van aber wohl auch Fans der Marke nicht bezeichnen. Dafür gibt es innere Werte: den variablen, hochwertig eingerichtete Innenraum, das flexibel nutzbare Gepäckabteil und das gute Raumangebot.

Gran Tourer 20 Zentimeter länger

Letzteres gilt zumindest für die Langversion „Gran Tourer“, den den Active Tourer um 20 Zentimeter überragt und auf Wunsch eine dritte Sitzreihe bietet. Beide Karosserievarianten leiden allerdings trotz Frontantriebs unter einem breiten Kardantunnel, der das Sitzen auf dem Mittelsitz im Fond unbequem macht. Wer maximales Platzangebot sucht, ist bei den Vans anderer Hersteller aber sowieso besser bedient – die Münchner setzen die Prioritäten traditionell eher bei Fahrverhalten und Optik. Auch der Tourer macht da keine Ausnahme.

Der 2er-Van nutzt die Frontantriebsplattform von Mini und war seinerzeit das erste Modell der Marke ohne Hinterradantrieb. Allerdings gibt es auf Wunsch die Allradtechnik aus dem Mini Countryman. Und auch die Motorenpalette weist große Überlappungen auf. Einstiegstriebwerk beim BMW ist ein 80 kW/109 PS starker 1,5-Liter-Dreizylinderbenziner, der nicht so recht zum straffen Fahrwerk und dynamischen Anspruch des Vans passen will. Bereits deutlich flotter geht die Variante mit 140 PS zu Werke, darüber rangieren zwei 2,0-Liter-Vierzylinder mit 192 PS und 231 PS, die den 2er zum Rennwagen unter den Familienkutschen machen.

Kein Leistungsmangel bei Dieseln

Auch bei den Dieseln herrscht kein Leistungsmangel: die 2,0-Liter-Vierzylinder kommen auf 150 PS und 190 PS, der sehr sparsame 1,5-Liter-Dreizylinder ist mit 116 PS immer noch für diese Klasse relativ ordentlich motorisiert. Seit 2018 ist zudem eine Plug-in-Hybrid-Variante mit 224 PS zu haben, die auf dem Gebrauchtmarkt aber noch keine Rolle spielt. Die stärkeren Motoren lassen sich mit Allradantrieb kombinieren, für die Kraftübertragung kommen dort Automatikgetriebe mit sechs bis sieben Gängen zum Einsatz, Handschaltung ist nur für die schwächeren Triebwerke zu haben.

BMW hat den Active Tourer bewusst in die edle 2er-Reihe einsortiert, in der es auch ein Coupé und ein Cabrio gibt. Entsprechend hoch ist das Ausstattungsniveau des Vans. Die Basisausführung bietet unter anderem Klimaanlage, ein Audiosystem mit Bluetooth-Freisprechanlage und Leichtmetallfelgen (außer bei den zwei Einstiegsmotorisierungen). Die Liste an Optionen ist aber trotzdem lang, bietet komfortables wie eine elektrische Heckklappe, in dieser Klasse seltenes wie LED-Scheinwerfer und ein adaptives Fahrwerk oder praktisches wie eine Dachreling.

Darüber hinaus gibt es vier vorkonfigurierte Linien: „Advantage“ bietet vor allem Technik-Ausstattung, „Sport Line“ und „M Sport“ setzen auf ein dynamisches Äußeres sowie Sportsitze, „Luxury Line“ bringt Ledersitze und ähnliche Annehmlichkeiten an Bord. Für Sicherheit sorgen in allen Varianten sechs Airbags, dazu gibt es auf Wunsch diverse Assistenten – vom Spurhaltehelfer bis zum Notbremssystem. Beim Euro-NCAP-Crashtest reichte es 2014 für fünf von fünf Sternen.

Er leistet sich keine Schwächen

Der erste BMW auf einer Frontantriebsplattform leistet sich keine Schwächen. Zumindest nach der ersten HU-Runde liegt seine Prüf-Statistik in allen Kategorien im grünen Bereich. Die Radaufhängungen bewertet der TÜV-Report als „legendär solide“, die Lenkung ohne Fehl und Tadel, die Bremsen bestens in Schuss. Insgesamt liegt die Zahl mängelfreier Exemplare deutlich über dem Schnitt. Lediglich bei der AU schneidet der BMW etwas schlechter ab. Wer in Internet-Foren nach Fehlern sucht, findet zudem klappernde Panoramadächer, wirre Navi-Anweisungen und Kantenrost an den Türen.

Fazit: Der 2er Tourer ist nicht nur sportlicher und edler als der gemeine Familien-Van, er zeigt sich technisch so souverän wie es ein Premiumauto tun sollte. Im Gegenzug ist der Münchner vergleichsweise teuer, unter 14.000 Euro ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum etwas Sinnvolles zu machen. (SP-X)

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