Ausbau der Windenergie gefährdet Energiewende

Ausbau der Windenergie gefährdet Energiewende
Windkraftanlagen in Niedersachsen. © dpa

Ohne Ökostrom machen Elektroautos keinen Sinn. Entsprechend kritisch ist der ins Stocken geratene Ausbau bei der Windenergie zu sehen.

Zwar erreichte der Anteil der regenerativen Energie am Strommix in den ersten drei Quartalen in Deutschland mit fast 43 Prozent einen neuen Höchststand. Doch Anlass zur Freude besteht nicht, obwohl dies einem Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht wie aus Ergebnissen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Denn das im Koalitionsvertrag festgeschrieben Ziel von einem Anteil von 65 Prozent Erneuerbarer ist gefährdet. Der Grund liegt in dem ins Stocken geratenem Ausbau von Windanlagen.

BDEW spricht von dramatischer Situation

„Es ist sehr erfreulich, dass die Erneuerbaren so stark zugelegt haben und der Einsatz konventioneller Energieträger kontinuierlich zurückgeht. Die Rekordzahlen stehen jedoch im scharfen Kontrast zur dramatischen Situation beim Ausbau der Windenergie: Aufgrund fehlender Flächen und immer restriktiverer Abstandsregelungen rutschen wir in eine regelrechte Rezession“, sagte der Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Stefan Kapferer. „Wenn die Politik nicht endlich die Bremsen für den Ausbau der Windanlagen lockert, werden wir das 65-Prozent-Ziel krachend verfehlen“, so Kapferer weiter.

Doch allein mit dem Ausbau der Windenergie sei es nicht getan, sagte ZSW-Vorstandsmitglied Frithjof Staiß, „Für die Erreichung des 65-Prozent-Ziels benötigen wir nicht nur mehr Windenergie, sondern als zweite Säule die Photovoltaik.“ Sollte sich der Ausbau der Photovoltaik nicht beschleunigen, würde „die jüngst beschlossene Verdopplung der installierten Leistung auf 98 Gigawatt in elf Jahren nur etwa zur Hälfte erreicht. Wir brauchen deshalb ebenfalls wirksame Maßnahmen zur Steigerung des Solarstromausbaus“, mahnte Staiß.

Nach den vorgelegten Ergebnissen seien in den ersten drei Quartalen insgesamt rund 183 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt. Damit lagen die Erneuerbaren Energie fast 50 Prozent über der Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle.

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