Fragen an den Autopapst im April 2015

Fragen an den Autopapst im April 2015
Autopapst Andreas Kessler © AG

Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute geht es um ein Ford Escort Cabrio.

Frage von Andrea Fiedler:

Mein Kofferraumschloss schließt nicht mehr auf. Wie komm ich jetzt in den Kofferraum meines Ford Escort Cabrio, Baujahr 1992? Würde mich über eine Antwort freuen.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Andrea, das wird fummelig! Du musst die erst die Sitzfläche ausbauen (2 Schrauben im Fußraum lösen, Gurte können drin bleiben) und dann die Rückenlehne unten lösen (am Scharnier sind re/li Torx-Schrauben, Polster weit eindrücken!). Rückenlehne dann etwas (so weit wie möglich) wegziehen und mit langem Arm nach dem Bowdenzug für die Schlossentriegelung suchen. Wenn Du den gefunden hast, daran ziehen. Dann sollte die Klappe aufspringen... Die Ursache des Problems ist das Schloss an sich: Diagnostizieren und ggf. erneuern. Ich hoffe, ich konnte helfen. Cheers A.K.

Frage von H. Quiatkowski:

Sehr geehrter Herr Keßler, das Symbol der Wegfahrsperre meines Audi A3 8L, Bj. 11.1996, blinkt manchmal. Schlüssel wurden neu codiert. Ist es die Lesespule oder das Kabel zur Spule und Kombiinstrument? Audi hat stellt folgende Diagnose: Das Steuergerät würde die WFS nicht erkennen. Vielen Dank, wenn Sie mir antworten. Viele Grüße Hermann Quiatkowski

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Hermann, das ist genau die Ursache! Grund dafür könnte (genau wie beim Golf 4 = gleiche Plattform!) ein zu kurzes Kabel zwischen Lesespule der Wegfahrsperre und dem Steuergerät sein. Das Ergebnis davon ist ein gestörter Signalweg, das Steuergerät erkennt den Code nicht. War beim Golf recht oft so, hoffentlich bei Ihrem Audi jetzt auch..... A.K.

Frage von Thomas Böhm:

Ich muss mich verzweifelt an Dich wenden in der Hoffnung, dass Du eine Lösung weißt. Ich habe vor einiger Zeit nach einer kurzen Fahrt meinen Saab 9-3 2.0i Automatik abgestellt, wollte nach kurzem Einkauf weiterfahren, und..... er springt seitdem nicht mehr an. Ich habe nun schon eine andere Starterbox (ausgeliehen von einem Kollegen) und neue Zündkerzen probiert. Ein Techniker war hier und schließt die Benzinpumpe aus. Er will starten - aber der letzte Ruck fehlt, damit der Motor anspringt. Fällt Dir dazu ein Tipp ein? Vielen Dank und freundliche Grüße

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Thomas, das hört sich für mich nach einer nicht "entriegelten" Wegfahrsperre an! Die wird beim 9-3 ja mit dem "Frosch" entriegelt, der die Zentralverriegelung und die Wegfahrsperre gleichzeitig bedient. Das ist bei Saab seinerzeit etwas tricky, aber sehr diebstahlsicher gelöst gewesen. Wenn nun der Frosch aussteigt, oder das Signal gestört ist, oder die Batterie des Frosches zu leer ist, oder das Signal nicht empfangen wird, hast Du genau Dein Problem. Ich würde mal mit Startpilot arbeiten: Wenn der Motor damit kurz durchläuft, könnte es die Kraftstoffpumpe, das Relais oder der Druckspeicher sein. Wenn Startpilot auch nicht hilft: Abschlepper, Saab-Garage, Frosch neu anlernen.... Es grüßt Der Autopapst (Saab-Fan!)

Frage von Bert Meyer:

Hallo, ich habe einen Fiat Panda, sechs Jahre alt und ca. 17.000 km gefahren. Ich habe ihn vor sechs Jahren als Neuwagen gekauft. Der Wagen sprang nicht mehr an, daher wurde er in die Werkstatt geschleppt. Dort erhielt ich folgende Auskunft: Aus unerfindlichen Gründen ist irgendwo (genaue Stelle ist nicht zu finden) Wasser eingetreten und hat zur Korrosion am Motorsteuergerät und Schaden am Hauptleitungssatz geführt. Mehrere Kontaktstellen sind weg und nicht mehr herstellbar. Eine Reparatur würde 2800 Euro kosten, was wohl einem Totalschaden gleichkommt. Die Garantie war nach 2 Jahren abgelaufen und Fiat gibt keine Kulanz. Gibt es irgendetwas, was ich tun kann? Die Reparatur für den Preis würde ich nicht machen lassen, das ist der Wagen nicht wert. Zumal die Ursache dafür nicht beseitigt werden kann. Da lohnt es sicher nicht, einfach nur die Teile auszuwechseln, oder? Aber er ist noch nicht alt und wenig gefahren und ich bin ziemlich geplättet, dass sich der Hersteller so gar nicht verantwortlich fühlt. Es hat keinen Unfall gegeben, der Wagen ist nicht verzogen, ich habe den Schaden also nicht selber herbeigeführt und sehe hier eher einen Produktionsfehler. Was raten Sie mir? Viele Grüße Bert

Autopapst Andreas Kessler antwortet:


Lieber Herr Meyer, holen Sie sich eine Zweitmeinung (gerne von einer anderen Fiar-Vertragswerkstatt, unbedingt aber auch von einer freien Werkstatt!). Die Diagnose hört sich für mich "wir haben auch keine Ahnung, was das ist! Machen wir einfach ein "Abwehrangebot" und kaufen den Wagen dann billig auf..." an. Ich glaube nicht, das es am Steuergerät liegt! Und das Wort "zeitwertgerechte Reparatur" würde ich auch in die Diskussion einwerfen. Steuergeräte sind nämlich sehr wohl prüf- und reparierbar. Ggf. tut es ein "umprogrammiertes" gebrauchtes, wovon Fiat merkwürdigerweise noch nie etwas gehört hat. Mehr kann ich aus der Ferne leider nicht sagen. Es grüßt Der Autopapst

Frage von Karl-Heinz Nowak:

Hallo Herr Kessler, wir haben eine Corvette, Bj. 1958, 8 Zylinder, 230 SAE-PS, 4,6 Liter Hubraum, Small Block. Der Wagen hat Warmstartschwierigkeiten. Manchmal hat man auch während der Fahrt das Gefühl, der Motor laufe nicht auf allen Zylindern. Haben Sie eine Lösung?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Nowak, was für ein schönes Auto! Wahrscheinlich fahren Sie damit nur an Tagen, an denen zwei Sonnen am Himmel stehen.... Leider gibt es den guten verbleiten Sprit, den die „Vette“ eigentlich haben will, nicht mehr. Dafür E10.... Ursache für die Warmstartprobs dürften undichte / hängende Schwimmernadelventile bzw. undichte Schwimmer in den Vergasern sein. Eine Vergaserkur hilft der Corvette sicher auf die Sprünge. Reparaturkits gibt es völlig problemlos, nur der Mann, der die Sachen einbaut und die Gasfabrik anschließend wieder einregelt, dürfte nicht so leicht zu finden sein. Zusammenfassend laufen die Vergaser über und sorgen so für die geschilderten Schwierigkeiten (und wahrscheinlich für einen horrenden Verbrauch!). Es grüßt der (neidische!) Autopapst

Frage von Frank Baldus:

Mein Audi 80 Cabriolet, BJ. 1993, 133 PS, Automatik, zeigt beim Momentanverbrauch ab und zu falsche Werte an, z. B. 51,9 Liter auf 100 Kilometern. Wenn dies der Fall ist, geht der Motor beim Abbremsen aus! Aber nur dann. Woran kann es liegen? Mfg

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Frank, der Bordcomputer misst den Spritverbrauch ja nicht direkt (z.B. mit einem Propeller in der Benzinleitung....), sondern indirekt durch Daten der Bordsensorik, die im Computer in einen Wert mit der Einheit „Liter / 100 km“ umgerechnet wird. Wenn jetzt einer der Sensoren defekt ist und wirre Werte liefert, wird die Anzeige des Bordcomputers ebenfalls verwirrt. Denkbar ist z.B. eine spinnende Lambdasonde (deren Werte stellen dann die Einspritzung auf „fett“ / maximale Anreicherung), die im Augenblick der Volllastförderung den Motor absaufen lässt. Also: Lambdasonde und deren Kabel (Marderbiss??) prüfen und ggf. erneuern

Frage von Nadine:

Hallo, ich bin vor eineinhalb Wochen mit dem Auto meines Freundes mit nicht ganz angezogener Handbremse nach Hause gefahren, ca. 18 Kilometer. Als ich daheim war, funktionierte die Bremse nicht mehr. Es stank fürchterlich nach Gummi. Als ich dann das Auto eine Stunde später wieder fuhr, um es zu testen, ging alles wieder. Was auch bis heute noch so ist. Nur seit diesem Vorfall verliert er sehr viel Öl und gerade eben rief er mich an und meinte, dass, wenn er sein Öldeckel abmacht, ein dunkler schwarzer Rauch herauskommt. Und das Öl leer sei, obwohl das vor drei Wochen gefüllt wurde. Bitte können Sie mir sagen, woran das liegt?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Nadine, die Sache mit der nicht völlig gelösten Handbremse hat die Bremsflüssigkeit bis zum Siedepunkt erhitzt. Das führte zu Dampfblasen im Bremssystem und dem (vorübergehenden) Ausfall desselben. Mit der Abkühlung der Bremsflüssigkeit verschwanden die Dampfblasen wieder und alles war wieder (fast) so gut wie vorher. Die Bremsbeläge an der Hinterachse haben durch Deinen "Extremtest" allerdings sicher ein Ding mitbekommen und sollten gecheckt/gewechselt werden. Der Ölverbrauch (?) / Ölverlust (?) hängt damit wahrscheinlich nicht zusammen. Verliert der Motor tatsächlich Öl? Läuft also Öl aus dem Motor ins Freie / auf die Straße? Oder verbrennt der Motor Öl (blaue Wolken aus dem Auspuff, Ölvorrat wird stetig geringer....)? Wenn der Ölstand vor drei Wochen stimmte, das Auto aber inzwischen 1500 km (z.B.....) gefahren ist, könnte bei erhöhtem Ölverbrauch tatsächlich schon wieder Nachfüllbedarf bestehen. Das ist zwar nicht schön, aber im Rahmen des normalen (wenn man ein altes Auto als Referenz nimmt). Was für ein Auto ist es denn? Wieviel km hat der schon auf dem Tacho? Und wann wurde der letzte Ölwechsel gemacht? Fragen über Fragen..... Grüße aus der Hauptstadt vom Autopapst

Frage von Natalie Pfeiffer

Hallo Herr Kessler, habe mir vor wenigen Wochen endlich wieder einen VW Golf 1 Cabrio, Bj. 89 mit 98 PS gekauft, der Wagen befand sich in einem relativ guten Zustand. Er hat frisch TÜV bekommen vom Vorbesitzer. Er stand noch drei Wochen bei mir, da ich einige Teile erneuert habe (Optik) und sauber machen, sowie neue Felgen. Jetzt bin ich drei Tage mal gefahren und mir ist aufgefallen, dass er ein heulendes Geräusch aus dem Motorraum sendet. Erst hat es angefangen im dritten Gang, jetzt fängt es schon im zweiten Gang an, wenn ich Gas gebe. Haben Sie eine Idee, was es sein könnte? Getriebe an sich schließe ich eigentlich aus, da ich keine Probleme beim Schalten habe. Manchmal ist es er auch ein wenig unruhig im Leerlauf. Wenn er warm ist, höre ich auch ein klappendes Geräusch aus Richtung der Riemen, wei aber nicht, ob dies in einem Zusammenhang steht. Danke für Ihre Antwort! Gruß Natalie

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Natalie, ich liebe Geräusche (bzw. deren Beschreibungen....)! Ich würde (um das Getriebe ganz sicher auszuschließen) mal einen Getriebeölwechsel machen. Zum einen kann man das Öl filtern und auf unnormalen Abrieb untersuchen, zum andern kommt dann wieder genau die richtige Menge Getriebeöl in die Box. Ich habe mir mal durch zu wenig Öl im Getriebe das ganze Räderwerk eines GTI ruiniert (irreparabel! Musste ein anderes Getriebe einbauen). Eine andere Möglichkeit ist der Zahnriemen bzw. dessen Spannrolle (Lager!). Oder das Lager der Lichtmaschine. Besorge Dir mal so ein Motor-Stethoskop http://www.ebay.de/itm/400740616501, damit kommst Du dem "Brummer" bestimmt auf die Spur..... Viel Spaß mit dem Erdbeerkörbchen wünscht Der Autopapst

Frage von Stephanie Nitzsche:

Ich habe ein Audi A6, 2,4 Liter-Maschine mit 165 PS, Baujahr 1999 und folgendes Problem: die ganzen Zündkerzenstecken schwimmen im Altöl und während der Motor läuft ist vorn im Motorraum ein rasselndes Geräusch. Was könnte das sein??? Und was müssten wir rechnen an Kosten der Reparatur bzw. lohnt es sich überhaupt noch zu machen??? Mit schon an die 265.000 Kilometer runter.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Stephanie, wenn die Kerzen in Öl schwimmen, ist der erste Verdächtige immer die Ventildeckeldichtung! In Deinem Fall gibt es deren 2, weil der Motor ja auch 2 Zylinderköpfe hat (V6 m. 2,4 Liter Hubraum). Das Rasseln dürfte von der Steuerkette kommen, die entweder gelängt ist und/oder deren Spannschienen verschlissen und/oder der Spanner am Ende ist. All´ das dürfte mit einer großen Motorinspektion zu beheben sein, die allerdings sicher 1200 € + kostet. Das kann sich aber lohnen, wenn der Audi sonst noch gut beieinander ist: Für den Kurs findest Du nämlich nichts adäquates! Gute Fahrt wünscht Der Autopapst

Frage von Petra Liedtke:

Guten Tag Herr Kessler, ich wende mich, im Namen meiner Mutter an Sie, weil Sie keine Möglichkeit hat, sich per Mail oder Internet zu melden. Sie lebt in Frankreich und hat ein Problem mit Ihrem Wagen: Porsche 944. ( "Fast Jungtimer"). Ich muss vorab schon mal sagen, dass Sie nicht sehr viel fährt. Im Winter steht "Porschi" im Warmen. der Wagen macht beim Kuppeln oder auch beim Bremsen ein klackendes Geräusch hinten. Es kommt aber nur gelegentlich vor. Das Vertrauen zu Werkstätten ist uns ganz verloren gegangen und deshalb wende ich mich an Sie. Sie schaut sich immer Ihre Sendung an und hat auch schon eine Menge gelernt. Nun wissen wir aber leider nicht weiter und hoffen, dass Sie und helfen können. Ich bedanke mich schon mal im Voraus bei Ihnen und würde mich über eine Antwort oder Rückruf Ihrerseits sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen aus Hollenbek und aus Frankreich; Petra Liedtke und Brigitte Liedtke

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Frau Liedtke, das könnte (und wird wahrscheinlich....) der sog. "Gummipuck" der Kupplung sein! Wenn der sich (altersbedingt) auflöst, äußert sich das durch erhöhtes Spiel zwischen Transaxlewelle und Motor sowie bei volliger Verabschiedung durch Klopfen beim Gasgeben oder Gaswegnehmen. Abstellen kann man dies nur durch Einbau einer neuen Kupplung. Um den Gummipuck zu testen, muß das Auto hinten aufgebockt werden, der Deckel an der Verbindungsglocke zwischen Getriebe und Wellenrohr entfernt und dann von Hand gecheckt werden, ob sich die Welle gegen den Motor verdrehen lässt. Eine Reparatur ist ganz sicher in Deutschland besser und preiswerter zu bekommen als in "Fronkraisch", hier gibt es genug freie Porsche-Spezialisten, die das preiswert (im Wortsinne! Nicht billig....) erledigen. Mit Gruß an die Frau Mutter verabschiedet sich Der Autopapst

Frage von Werner Laß:

Hallo Herr Kessler, ich habe einen Audi A6 2,4 Liter, Benziner, Baujahr 1998. Der Audi reagiert weder auf den Türöffner noch auf den Zündschlüssel. Ich habe es dann mit Überbrücken mittels anderem Fahrzeug versucht, dann war die Zündung sofort da. Nachdem ich dann einige Kilometer gefahren bin und den Audi dann wieder ausgemacht habe, war der nach zwei Stunden wieder total ohne Regung. Haben Sie eine Erklärung? Im Voraus vielen Dank Werner Laß

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Laß, schon mal Batterie und Lichtmaschine gecheckt? So, wie Sie das beschreiben, tippe ich auf einen (spontanen?) Zusammenbruch der Spannungsversorgung. Und das ist in der Regel die Batterie, oft verursacht durch eine defekte Lichtmaschine. Gute Fahrt mit frischem Strom wünscht Der Autopapst

Frage von Bernd Johnen:

Mein VW Passat Variant 3, Baujahr 2003, 96 kW, erzeugt ein kurzes Schlagen des Motors beim Starten, danach ist es weg. Was kann das sein?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Das dürfte entweder des 2-Massen-Schwungrad oder die Motoraufhängung sein. Letzteres ist deutlich billiger..... Viele Grüße vom Autopapst

Frage von Gerd Rudat:

Hallo Herr Keßler, habe einen VW Golf V (Baujahr 7/2007) TSI DSG mit 140 PS. Km-Stand ca. 145.000. War bis auf die letzte Inspektion immer bei VW. Seit ungefähr zwei Monaten habe ich beim Kaltstart so insgesamt drei bis vier Mal ein kurzes Rasseln aus dem Motorraum bemerkt. Meine Befürchtung ist eine marode Steuerkette oder fehlender Öldruck. Allerdings leuchtet keine Fehleranzeige auf. Da ich befürchte, dass die VW-Werkstatt gleich mit einem Steuerkettenwechsel + diverse andere Teile ankommt, möchte ich Sie fragen, ob es eine verlässliche Diagnosemethode gibt, die die Ursache sicher benennen kann. Für Ihre Antwort bedanke ich mich schon im Voraus

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Gerd, wenden Sie sich am besten an einen gut beleumundeten (!) Motorenbauer. Der soll sich die Steuerkette ansehen und ggf. auch anhören. Das wird er wahrscheinlich durch die Demontage des Ventildeckels und durch die Benutzung eines Maschinen-Stethoskops machen. Ob es tatsächlich die Steuerkette selbst, der Kettenspanner, die Spannschienen, alles zusammen oder keins davon ist, dürfte danach fest stehen. Viel Erfolg! A.K.

Frage von Carsten:

Hallo Herr Keßler, mein Audi A6 4F mit 120.000 Kilometer macht ab 1800 U/min beim Fahren ein heulendes Geräusch, dessen Tonlage sich mit steigender Drehzahl ändert. Dazu kommt der erhöhe Motorölverbrauch von 1L auf 250 Kilometer, wobei sich keine Spuren im Motorraum finden lassen. Bei einer Drehzahlerhöhung im Stand auf 4000 U/min ist kein Geräusch zu vernehmen - Ein Abziehen des Steckers für den Turbostellmotor lässt das Geräusch während der Fahrt ebenfalls nicht auftreten. Beim Starten tritt ein ölig- verbrannter Geruch bis in den Innenraum auf Das Getriebeöl wurde getauscht und keine Verschleißspuren darin gefunden (sehr heller Zustand) Die Automatik schaltet sehr sauber, so das ein defekter Wandler ausgeschlossen werden kann. Können Sie mir bei der Fehlersuche weiterhelfen

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Carsten, das dürfte der Turbo sein! Wenn so ein extrem hoher Ölverbrauch messbar ist, pustet der Turbo nicht nur komprimierte Verbrennungsluft in die Brennräume, sondern wahrscheinlich auch jede Menge Öl aus der Schmierung der Abgasturbine. Das Geräusch könnte von den Schaufeln des Turboladers stammen, die durch eine ausgeschlagene Wellenlagerung (= Ölquelle!) am Gehäuse schleifen. Ein neuer / Austauschturbo ist des Rätsels Lösung! Viele Grüße vom Autopapst

Frage von Wilko Valentino:

Hallo Herr Keßler, ist es bei den halbjährlichen Reifenwechseln (keine Neureifen) immer erforderlich, die Räder wuchten zu lassen? Wir haben dieses Mal nicht wuchten lassen und das Lenkrad ist dennoch stabil und schlenkert nicht. Danken Ihnen im Voraus für die Beantwortung meiner Frage. Freundliche Grüße, Wilko Valentino

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Wilko, Versuch macht kluch....! Du siehst am eigenen Beispiel, daß die dauernde Auswuchterei im Radwechselland Deutschland zu einem großen Anteil unsinnig ist und nur der Umsatzsteigerung der Werkstätten und Reifendienste dient. Grundsätzlich kann es aber nötig sein, bereits gelaufene Räder „nachzuwuchten“. Das ist immer dann der Fall, wenn die Räder schon einige (z.B. die Hälfte ihrer Lebensdauer) km hinter sich haben oder wenn Wuchtgewichte weggeflogen sind. In beiden Fällen ändern sich die Wuchtverhältnisse und es muß „nachgewuchtet“ werden. Wer mit seinen „Saisonrädern“ aber immer nur 10.000 km / Saison fährt, ist nach 3 Jahren mit dieser Frage konfrontiert. Früher ist das in den meisten Fällen sinnlos.... Wenn das Lenkrad zittert, könnte der Fall aber eingetreten sein!

Frage von Bernd Stallbaumer:

Hallo, bei meinem Audi A3 habe ich seit kurzem ein Geräusch und zwar ab einer Geschwindigkeit von ca. 90 km/h ist ein gleichmäßiges lautes Geräusch zu hören (so eine Art summen). Schwer zu sagen, wo es herkommt. Reifen sind es wohl nicht.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Herr Stallbaumer, wieviel hat der A3 denn schon auf der Uhr? Wenn die 150.000 deutlich überschritten sind (aber nicht nur dann....) könnten das die Radlager sein. Die sind nicht sehr teuer, müssen aber recht aufwändig eingepresst werden. Ich hoffe, ich habe Recht. A. Keßler

Frage von Herrn Otto:

Sehr geehrter Herr Keßler, wegen unserer Behinderung (Rollstuhlfahrer) haben wir uns einen Merces-Benz Viano, Baujahr 2013 zugelegt. Jetzt wurde das Comand gestohlen. Die Versicherung will uns jetzt in den Tarif Kasko Select zwingen und möchte, dass wir dem Einbau eines Gerätes von einem Drittanbieter ustimmen. Schon aus Garantiegründen und wegen der "Lebensdauer" wollen wir, dass diese komplexe Baugruppe durch ein Originalersatzteil ersetzt wird. Mercedes würde für da Ersatzgerät jede Garantie ablehnen. Was können wir ohne den Rechtweg zu beschreiten zeitnah tun?

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Otto, das ist mal wieder eine von den etwas sperrigen Auswirkungen des „Schaden-Managements“, mit dem die Versicherungsbranche ihre Kosten drücken will. Natürlich ist das völlig legitim, und Sie haben einen Versicherungsvertrag unterschrieben, der die von der Versicherung gewünschte Vorgehensweise ermöglicht. Um Ihre Befürchtungen hinsichtlich der Garantieversagung durch Mercedes zu zerstreuen, sollten Sie sich schriftlich von der Versicherung bestätigen lassen, das sämtliche Garantiearbeiten, die wegen des Einbaus eines anderen Gerätes in Ihren Viano von Mercedes abgelehnt werden, ersatzweise durch die Versicherung übernommen werden. Das steht nämlich (wenn auch nicht leicht auffindbar....) auch im Kleingedruckten des Versicherungsvertrages. Und wer eine Garantiearbeit bezahlt, dürfte Ihnen ja egal sein, oder? Es grüßt Der Autopapst

Frage von R. Rathert-Franke:

Hallo, ich habe einen Citröen Xsara 18 i, Bj 98, 90 PS, Typennr: 3001/643.Benziner.12.8000 Kilometer und suche ein passendes OBD Auslesegerät, gibt es für dieses Alter noch eins? Wenn ich starte, geht der Motor wieder aus, und wenn ich die rechte Kurve nehme, geht der Motor auch aus....Wo liegt das Problem. Danke für ihre Hilfe. Gruß R. Rathert-Franke.


Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Franke, OBD-Lesegeräte gibt es für schmale Kasse im Internet oder bei Conrad. Vorausetzung für den Einsatz ist natürlich eine entsprechende OBD-Schnittstelle im Auto, die in der EU ab EZ 2000 für Benziner obligatorisch war. Ihr Xsara könnte also einen Tick zu alt sein (aber nachsehen würde ich trotzdem!). Ausgeher sind mir leider zu multicausal, da ist die Trefferquote bei Ferndiagnosen entsprechend mies: Immerhin gibt es hunderte Möglichkeiten, von „Tanken" über „Marderbiss" bis zu „Kurzschluss in der Signalleitung" (etc., etc....). Gute (unterbrechungsfreie!) Fahrt wünscht Der Autopapst.

Frage von Ronny:

Guten Morgen! Ich habe ein Problem mit meinem Mercedes W 126, 300 SE, Baujahr 1987. Nachdem er in der Garage die letzten vier Monate überwintert hat, mag der "Kleine" nicht mehr so recht fahren. Das Problem besteht darin, dass das Fahrzeug zwar problemlos startet, jedoch im Leerlauf die Drehzahl auf bis zu 1 500 Umdrehungen hochdreht. Bei eingelegtem Gang (Automatik)ruckelt das Fahrzeug und die Drehzahl fällt auf 500 ab. Hier merke ich, dass der Motor sich noch versucht zu halten. Nach ein paar Sekunden geht dieser dann aber auch wieder aus. Starten läßt sich das Fahrzeug nach dieser Aktion auch wieder problemlos. Die Benzinzuleitungen zum Mengenteiler wurden schon überprüft. Die Benzinpumpe läuft auch zwei Sekunden an sobald man die Zündung anmacht. Die Lambdasonde wurde diesbezüglich auch überprüft. Haben Sie eine Idee woran es liegen könnte und was ich angehen bzw. überprüfen lassen sollte? Liebe Sternengrüße, Ronny

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hallo Ronny, da wird der Stern etwas Rheuma bekommen haben, in seiner Winterpause. Als erstes würde ich mir mal das Stauklappenpotentiometer am Luftmengenmesser der KE-Jetronic vornehmen. Vielleicht reicht schon ein Spritzer Kontaktspray, um das Ding wieder zu regelkonformer Mitarbeit zu überreden. Im Zweifel gibt es das Teil inzwischen bei Bosch wieder neu. Du kannst schon mal sparen..... Viele Grüße, pflege ihn gut! Andreas

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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