Wissenschaftsbeirat: Spritverbrauch weiter senken

Angesichts des Klimawandels haben die Wissenschaftsberater der Bundesregierung eine Absenkung des Spritverbrauchs gefordert. Zugleich müssten die CO2-Emissionen weiter abgesenkt werden, als von der EU-Kommission gefordert.

Zur Abwendung globaler Klimakatastrophen sollte die Europäische Union nach dem Willen von Wissenschaftsberatern der Bundesregierung anderen Ländern beim Umweltschutz vorangehen. Die EU müsse mit ehrgeizigeren Zielen und Schritten ihre «Vorreiterrolle» stärken und damit zögerliche Länder ins Boot holen, forderte der Wissenschaftsbeirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) am Montag bei Vorlage eines Arbeitspapiers.

Abgase weiter senken

Spritverbrauch und Auto-Abgaswerte müssten stärker gesenkt werden als von der EU- Kommission und der deutschen EU-Präsidentschaft vorgesehen, sagte Beiratsmitglied Margareta Kulessa von der Fachhochschule Mainz. Die Fluggesellschaften seien so in den Emissionshandel mit Kohlendioxid (CO2)-Zertifikaten einzubeziehen, «dass Fliegen deutlich teuer wird».

Für einen internationalen Fortschritt beim Klimaschutz fordert der Beirat ein abgestuftes Vorgehen. Wegen der schnelleren Wirksamkeit sollen neben dem Ausbau erneuerbarer Energien vor allem Energie- Einsparungen und -Effizienz in den Vordergrund gestellt werden. «Die Bundesregierung sollte ihre herausgehobene Stellung dazu nutzen eine ambitionierte globale Energie- und Klimapolitik voranzutreiben», heißt es unter dem Titel «Neue Impulse für die Klimapolitik: Chancen der deutschen Doppelpräsidentschaft» in EU und G8. Bei den Auto- Abgasen hatten sich die EU-Kommission und Berlin für 2012 auf einen Grenzwert von 130 Gramm CO2 je Kilometer verständigt. Der Beirat fordert darüber hinaus 100 Gramm bis 2015 und 80 Gramm bis 2020.

Steuerungsgruppe der G8

Um die stockenden Klimaschutz-Verhandlungen voranzutreiben, plädiert der Beirat für eine Art Steuerungsgruppe der G8 aus USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Kanada und Russland mit den fünf wichtigen Schwellenländern Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika. «Diese Gruppe vereint weltpolitisches Gewicht und rund zwei Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen», heißt es in dem Bericht. In den Großverschmutzer-Ländern China und USA «mehren sich die Anzeichen für ein Umdenken im Klimaschutz». Die Gruppe solle einen Innovationspakt zum CO2-Abbau schließen, mit gensamen Eckwerten für mehr Energie-Effizienz, Standards für C02- Einsparungen und einem Fahrplan. Ein Signal sollte im Juni vom G8- Gipfel in Heiligendamm an der Ostsee ausgehen. (dpa)

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