Ferdinand Piech will Martin Winterkorn länger als bisher bekannt als VW-Chef behalten. Der übermächtige Aufsichtsratschef denkt an eine Verlängerung über die eigentliche Pensionsgrenze hinaus.
VW-Chef Martin Winterkorn soll den Wolfsburger Autokonzern nach dem Wunsch von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auch über das normale Pensionsalter hinaus weiter lenken. Nach einem Bericht der Wochenzeitung «Die Zeit» bestätigte Piëch jetzt Pläne, den Vertrag des 63 Jahre alten früheren Audi-Vorsitzenden um mindestens vier Jahre zu verlängern. Winterkorns derzeitiger Vertrag läuft Ende 2011 aus, Konzernkenner hatten bisher nur mit einer Verlängerung um weitere drei Jahre gerechnet.
Bereitschaft bereits erklärt
Die formale Altersschwelle von 65 Jahren spiele aus seiner Sicht keine Rolle, sagte Piëch der «Zeit» am Rande des Pariser Autosalons. Er selbst habe «erst mit über 70 Jahren die schwierigsten Aufgaben» seines Lebens gelöst.
Winterkorn war Anfang 2007 von Ingolstadt nach Wolfsburg gewechselt und gilt als enger Vertrauter Piëchs. Im «Spiegel» hatte der VW-Chef bereits angekündigt, länger an der Spitze von Europas größtem Autobauer bleiben zu wollen: «Es macht mir Spaß, ich fühle mich fit und wäre deshalb nicht abgeneigt, weiterzuarbeiten, wenn der Aufsichtsrat das wünscht.»
Hohes Ziel bis 2018
So könnte er sich weiterhin dem «Kraftakt» widmen, bis 2018 den japanischen Rivalen Toyota als weltweite Nummer eins der Autoproduzenten abzulösen. Der VW-Aufsichtsrat will über die Top-Personalie zwischen November und Februar 2011 entscheiden. (dpa)