Westeuropa schwächelt weiter

Pkw-Neuzulassungen

Das Autogeschäft brummt wieder – allerdings nicht in Westeuropa. Die Zuwächse bei den Neuzulassungen werden vor allem in China erzielt, aber auch der US-Markt legt zu.

Erwartungsgemäß haben die nun fast überall in Westeuropa ausgelaufenen staatlichen Konjunkturprogramme zu einem Rückgang der Pkw-Neuzulassungen geführt. Dagegen hält die Wachstumsdynamik außerhalb Europas weiterhin an, teilt der VDA mit.

Im Vergleich zum Januar bis Juli 2009 wuchs der chinesische Pkw-Markt um 44 Prozent auf über 6,1 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge in den ersten sieben Monaten 2010. Auf dem indischen Subkontinent sind bis Ende Juli 1,3 Millionen Neuwagen verkauft worden. Ein Plus von 32 Prozent gegenüber 2009.

Wachstum auch in Japan

Selbst in Japan hielt das Wachstum an. Allein im Juli nahmen die Zulassungen um 13 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Seit Januar ist in der zweitgrößten Wirtschaftsnation ein Plus im Vergleich zum letzten Jahr von 21 Prozent auf 2,7 Millionen verkauften Pkw zu verzeichnen.

In den USA stieg seit Jahresbeginn das Geschäft mit Pkw und Light Trucks um 15 Prozent auf 6,6 Millionen Fahrzeuge. Wobei die deutschen Automobilhersteller den siebten Monat in Folge in den Vereinigten Staaten ein Absatzplus verzeichneten und ihren Marktanteil auf 7,4 Prozent steigern konnten.

Nach zwei rückläufigen Monaten ist im Juli das Automobilgeschäft auch in Brasilien wieder auf Wachstumskurs. Die Nachfrage stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf knapp 1,8 Millionen verkaufte Fahrzeuge.

Allein im Juli erhöhte sich in Russland der Absatz durch die seit einigen Monaten laufende Abwrackprämie um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Anfang 2010 sind mit 963 700 Pkw fast eine Million Fahrzeuge verkauft worden. Im Vergleich zum schwachen Vorjahr erhöhte sich das Gesamtwachstum an Neufahrzeugen um 9 Prozent in Russland.

Westeuropa schwächelt weiter

Ganz anders sieht es dagegen in Westeuropa aus: Im Juli gab es in Großbritannien mit einem Minus von 13 Prozent seit gut einem Jahr den ersten Rückgang bei den Neuzulassungen. Ebenfalls mit negativem Ergebnis von 13 Prozent war das Geschäft in Frankreich rückläufig. In Italien schrumpfte der Neuwagenmarkt gar um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer und das Auslaufen der Verschrottungsprämie haben in Spanien für einen Rückgang der Neuzulassungen im Juli um fast 25 Prozent verursacht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat brach der Absatz in Griechenland um bis zu 60 Prozent ein. Insgesamt verbuchte das Pkw-Geschäft in Westeuropa
im Juli ein Absatzminus von rund 18 Prozent. Dennoch liegt die Zahl der in den ersten sieben Monaten verkauften Neufahrzeuge durch den positiven Jahresbeginn nur unter einem Prozent als im Vorjahr. Seit Januar 2010 wurden
in Westeuropa 8 118 600 Millionen Pkw abgesetzt. (mid)

Vorheriger ArtikelGM zahlt 1,1 Milliarden Euro bei Wortbruch
Nächster ArtikelVW Käfer beliebtester Oldtimer
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden