Warnung vor dem Hintermann

Spurwechselassistent

Elekronische Helfer müssen nicht immer ein Segen sein. Auf den Spurwechselassistenten trifft dies nicht zu. Er erhöht die Sicherheit deutlich.

In der Fahrschule hat es jeder gelernt: Vor dem Spurwechsel muss der Autofahrer einen Blick in den Innenspiegel, Außenspiegel und über die Schulter werfen, um sicher zu gehen, dass er keinen anderen Verkehrsteilnehmer übersieht. Die Vorsichtsmaßnahmen rühren daher, dass das Wechseln der Spur viele Gefahren birgt und häufig zu Unfällen führt. Als eine neue Hilfestellung für den Fahrer gibt es heutzutage in den meisten Neuwagen sphärische Spiegel, die das Blickfeld erweitern. Einen noch höheren Schutz bieten jedoch moderne Assistenzsysteme.

Radarsensoren erkennen die Gefahr

Sogenannte Spurwechsel-Assistenten erkennen mit Hilfe von Radarsensoren die anderen Verkehrsteilnehmer, die sich von hinten dem eigenen Auto nähern. Sobald das System ein Auto im Gefahrenbereich oder ein sich schnell näherndes Fahrzeug erkennt, wird der Fahrer in der Regel durch das Aktivieren eines Lichts im Außenspiegel oder durch ein akustisches Signal gewarnt.

Zu den ersten Spurwechsel-Assistenten auf dem deutschen Markt zählt der Side Assist von Audi, der für die Modelle Q7, A8, A5 und A4 angeboten wird. Das System arbeitet mit Radarsensoren und wird ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h aktiviert, um den Bereich hinter dem Fahrzeug zu überwachen. Allerdings ist das Feature nicht einzeln bestellbar, sondern stets in Kombination mit anderen Extrawünschen wie einem Licht- und Regensensor erhältlich.

Nicht nur in Oberklasse

Das Feature ist jedoch nicht mehr nur in Fahrzeugen der gehobenen Klassen zu finden, sondern auch in kleineren Autos zu haben. Der erste und bislang einzige Kompaktklässler mit diesem Fahrerassistenten ist der aktuelle Mazda3. Der Spurwechsel-Assistent des Japaners heißt RVM (Rear Vehicle Monitoring), arbeitet mit Radarsensoren, die einen Bereich von bis zu 50 Meter hinter dem Fahrzeug abdecken, und weist durch optische und akustische Signale auf die Gefahren hin. Auch Fahrzeuge, die sich im "Toten Winkel" der Rückspiegel befinden, werden auf diese Weise entdeckt. Beim Mazda3 gehört das Sicherheits-Feature ab der Ausstattungslinie Exclusive-Line sogar zur Serienausstattung. Auch bei den beiden Sondermodellen Mazda3 Active und Active Plus ist der Spurwechsel-Assistent mit an Bord. Die Preisliste für den Mazda3 Active startet bei 18 990 Euro.

Neben den Spurwechsel-Assistenten, die einen großen Bereich hinter dem Fahrzeug abdecken, gibt es auch noch Systeme, die sich ausschließlich dem "Toten Winkel" widmen. Sie haben einen deutlich kleineren Radius und warnen den Fahrer immer dann, wenn sich ein Fahrzeug schräg hinter dem eigenen Gefährt befindet. Ein solches System auf Kamerabasis bietet beispielsweise Volvo mit dem BLIS (Blind Spot Information System) an. Auch Mercedes bietet einen Tote-Winkel-Assistenten an. Das Feature ist allerdings ausschließlich im Paket mit anderen Sicherheits-Features erhältlich. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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