VW ordnet Motorsport-Engagement neu

Einsatz für Porsche, Audi und VW

Die Übernahme von Porsche hat beim Volkswagen-Konzern zu ungewollten Konkurrenzsituationen in den einzelnen Motorsport-Rennserien geführt. In Wolfsburg wird jetzt nicht nur über einen Start in der Formel 1 nachgedacht.

Der Volkswagen-Konzern arbeitet an einer Neuordnung seines Motorsport-Engagements. Ernst zu nehmende Pläne gebe es für einen Formel-1-Einsatz von Porsche oder Audi, berichtet die "Financial Times Deutschland". Die Marke Volkswagen prüfe einen Start in der US-Rennserie Nascar sowie beim World Rally Championship (WRC), schreibt die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ein Porsche-Sprecher bestätigte Gespräche darüber, welche Marke in welcher Rennserie künftig an den Start gehen soll: "Wir versuchen gerade, eine langfristige Strategie mit den anderen Marken zu erarbeiten."

Schnelle Entscheidung angestrebt

Der "FTD" zufolge streben die Wolfsburger eine schnelle Entscheidung an. "Es wird Zeit, dass wir eine Lösung finden", zitiert das Blatt einen Konzernkenner. Anfang November komme der VW-Vorstand mit Motorsportdirektor Kris Nissen zusammen, um über die künftigen Einsätze zu beraten.

Die Neuausrichtung des Motorsports ist vor allem durch die Integration der Marke Porsche nötig geworden. Porsche-Chef Matthias Müller hatte kritisiert, dass beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans Porsche-Privatteams gegen die Rennwagen von Audi antreten. "Wir wollen uns aber nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Das ist einfach nicht lustig", hatte Müller vor wenigen Tagen am Rande des Automobilsalons in Paris gesagt. "Wir müssen deshalb darüber diskutieren, ob es nicht sinnvoller ist, wenn eine der beiden Marken in Le Mans startet und die andere in der Formel 1."

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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