Verkaufsstopp für Lexus GX 460

In den USA

Lexus hat den Verkauf des Lexus GX 460 in den USA gestoppt. Ein einflussreiches Verbrauchermagazin hatte nach einem Test davon abgeraten, das Fahrzeug zu kaufen.

Nach schlechten Ergebnissen im Fahrtest eines US-Verbraucher-Magazins stoppt die Toyota-Tochter Lexus in den USA den Verkauf des SUV-Modells GX 460. Die einflussreiche Zeitschrift "Consumer Reports" hatte zuvor empfohlen, das Fahrzeug nicht zu kaufen, da bei einer Testfahrt das Heck ausgebrochen war und der Wagen vom Schleuderschutz ESP erst im letzten Moment aufgefangen werden konnte. In Deutschland wird das Modell nicht angeboten. Beim baugleichen, aber schwächer motorisierten Schwestermodell Toyota Landcruiser sind laut Toyota Deutschland bislang keine Probleme bekannt.

Sensibles Vorgehen von Lexus

Die Reaktion von Lexus ist nur vor dem Hintergrund der großen aktuellen Toyota-Rückrufwelle zu verstehen. Normalerweise wäre ein derartiges Testergebnis wohl kein Grund für einen Verkaufsstopp. Geländewagen sind in schnell gefahrenen Kurven wegen ihres hohen Schwerpunktes generell weniger stabil als normale Pkw. Das ESP soll dieses Manko ausgleichen und hat das beim GX offenbar auch getan.

Betroffen ist das Modell 2010. Toyota hat in diesem Jahr knapp 4800 der riesigen Nobelautos in den USA verkauft. Besorgten Kunden stellt der Konzern auf Wunsch einen Leihwagen. Zu Unfällen ist es nach Angaben des japanischen Herstellers bislang aber nicht gekommen, auch die US-Behörde für Verkehrssicherheit hat keinerlei Beschwerden vorliegen. Sie hat sich ebenfalls in den Fall eingeschaltet.

Einen ähnlichen Fall gab es 1997 schon einmal. Damals kippte die kompakte Mercedes-Benz A-Klasse bei dem als "Elchtest" bekannt gewordenen Hochgeschwindigkeits-Spurwechsel in Schweden tatsächlich um. Der Hersteller
baute daraufhin das damals noch seltene ESP serienmäßig ein. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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