Scheitern des US-Rettungsplans schockt Börsen

Nikkei und Dax brechen ein

Die großen amerikanischen Autohersteller können zunächst nicht mit Staatshilfen rechnen. Die Nachricht vom Scheitern des Gesetzes treibt japanische und deutsche Aktien in die Tiefe. Auch der Ölpreis kollabiert.

Die Hiobsbotschaft aus den USA vom Scheitern der Verhandlungen über den Rettungsplan für die Autoindustrie hat der Tokioter Börse am Freitag schwere Verluste bereitet. Herbe Verluste bei Bank- und Autoaktien haben auch die deutschen Aktienindizes am Freitag zu Handelsbeginn deutlich in die Verlustzone geschickt. Der Leitindex DAX fiel um 3,91 Prozent auf 4581 Punkte.

Die Nachricht ließ außerdem den Dollar zum Yen auf den zwischenzeitlich tiefsten Stand seit 13 Jahren fallen, was Japans Exportwirtschaft schadet. Der Nikkei-225-Index büßte 484,68 Punkte oder 5,56 Prozent ein und schloss bei 8235,87 Punkten. Zwischenzeitlich war der Index sogar um mehr als sieben Prozent abgestürzt. Der breit gefasste Topix büßte 4,22 Prozent auf 813,37 Punkte ein.

Die Ölpreise sind am Freitag im asiatischen Handel um über zwei Dollar gefallen. Ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Januar fiel auf 45,66 Dollar. Das sind 2,32 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Januar fiel um 2,09 Dollar auf 45,30 Dollar.

Durch das Scheitern des Rettungsplans für die US-Automobilindustrie hätten sich die Aussichten für die Wirtschaftsnation mit dem größten Ölverbrauch weiter verschlechtert, sagten Händler. Nach elfstündigem Verhandlungsmarathon war der 14 Milliarden Dollar schwere Rettungsplan für die US-Autoindustrie im US-Senat gescheitert. Das Schicksal der von der Insolvenz bedrohten Branchenriesen General Motors (GM) und Chrysler bleibt damit ungewiss. Der Ölpreis dürfte auch in den kommenden Wochen unter Druck bleiben, sagten Händler.

Deutsche Autoaktien stürzten ins Minus, nachdem der Rettungsplan für die US-Autoindustrie gescheitert ist. Daimler gaben um 7,27 Prozent auf 23,285 Euro nach, BMW sackten um 4,66 Prozent auf 21,395 Euro ab, Porsche büßten 5,38 Prozent auf 47,44 Euro ein. «Dass das Rettungspaket für die US-Autobauer erst einmal geplatzt ist, hat die Anleger in einer Art Schockstarre versetzt und belastet heute den Markt», sagte Florian Weber, Handelsvorstand der Schnigge Wertpapierhandelsbank. «Vor allem die Tatsache, dass GM und Chrysler nur noch einen sehr kurzen Atem haben, macht die Anleger nervös.» (dpa)

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