Rasanter Start ins Jahr

Volkswagen-Konzern

Der VW-Konzern hat einen glänzenden Jahresauftakt hingelegt. Europas größter Autobauer erzielte mit seinen wichtigsten Marken deutliche Zuwachsraten.

Europas größter Autobauer Volkswagen hat einen rasanten Start ins Jahr hingelegt. Der Konzern erzielte bei seinen wichtigsten Marken kräftige Zuwachsraten. Vor allem die Kernmarke Volkswagen konnte ihren Gewinn im ersten Quartal deutlich steigern, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht. Nach einem operativen Verlust von 279 Millionen Euro wegen der Branchenkrise im Vorjahreszeitraum verbuchte Volkswagen im Auftaktquartal 2010 einen Vorsteuergewinn von 416 Millionen - fast so viel wie Audi mit 478 Millionen Euro.

Operatives Ergebnis verdoppelt

Wie VW schon in der vergangenen Woche mitgeteilte hatte, konnte der Konzern insgesamt sein operatives Ergebnis im ersten Quartal auf 848 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Unterm Strich stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 95 Prozent auf 473 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs um mehr als 19 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro.

VW-Chef Martin Winterkorn erklärte am Donnerstag in Wolfsburg: «Mit diesem erfolgreichen ersten Quartal haben wir unsere starke Wettbewerbsposition bestätigt.» VW habe von dem deutlichen Zuwachs der weltweiten Automärkte profitiert. Aber auch Kosten- und Investitionsdisziplin habe zu dem Ergebnis wesentlich beigetragen. Für den weitere Jahresverlauf bekräftigte VW das Ziel, Verkäufe und Gewinn weiter zu steigern.

Im ersten Quartal verkaufte VW insgesamt mehr als 1,7 Millionen Autos - eine Steigerung um mehr als ein Viertel. Gute Geschäfte machte VW vor allem auf seinem inzwischen größten Absatzmarkt China mit einem Auslieferungsplus von über 60 Prozent. Angesichts des Booms in China hat VW zusätzliche Investitionen dort in Höhe von 1,6 Milliarden Euro beschlossen und will dort zwei neue Werke bauen.

Seat in Verlustzone

Die Marke Volkswagen Pkw setzte in den ersten drei Monaten mit 945 000 Fahrzeugen 23,5 Prozent mehr Autos ab. Besonders gefragt waren nach Angaben von VW dabei die Modelle New Beetle, Tiguan, Touran, die Derivate des Golf sowie die in China-Versionen von Jetta und Passat. Die Ingolstädter Premiummarke Audi steigerte ihren Absatz im ersten Quartal 2010 um 21,8 Prozent auf 316 000 Autos. Die tschechische Tochter Skoda erhöhte ihren Absatz um 31,7 Prozent auf 142 000 Autos. Sparkurs und günstigere Wechselkurse führten zu einer Verbesserung des operativen Ergebnisses von 28 Millionen auf 100 Millionen Euro.

In der Verlustzone blieb die spanische Marke Seat - auch wenn sie von der Markterholung profitierte und ihren Absatz um knapp 55 Prozent auf 91 000 Autos steigerte. Der operative Verlust verringerte sich um 35 Millionen auf 110 Millionen Euro. Die Luxusmarke Bentley verringert ihren Verlust von 52 Millionen auf 36 Millionen Euro. In der Nutzfahrzeugsparte lag das Ergebnis trotz eines Absatzplus mit einem Verlust von 16 Millionen Euro deutlich unter dem Vergleichswert 2009, in dem der Ertrag aus dem Verkauf des brasilianischen Lkw- Geschäfts von 600 Millionen Euro enthalten war. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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