Protest der Daimler-Mitarbeiter gegen Umbau

Umzug von Berlin nach Stuttgart

Am Mittwoch haben mehrere hundert Mitarbeiter von Daimler gegen die Umbaupläne des Konzerns protestiert. So soll die Finanztochter ihren Sitz von Berlin nach Stuttgart verlegen.

Mehrere hundert Daimler-Mitarbeiter haben gegen den geplanten Umbau der Finanzdienstleistungssparte des Konzerns protestiert. Allein in Stuttgart versammelten sich am Mittwoch nach Angaben der IG Metall rund 400 Mitarbeiter der Finanztochter Daimler Financial Services, der Mercedes-Benz Bank, der Daimler-Zentrale sowie der Werke Sindelfingen und Stuttgart- Untertürkheim am Rande einer Aufsichtsratssitzung. An einer Protestkundgebung in Berlin beteiligten sich rund 100 Menschen.

Umzug von Berlin nach Stuttgart

Das Management des Autobauers hatte beschlossen, bis Ende 2012 die internationale Unternehmenszentrale der Finanztochter von Berlin nach Stuttgart zu verlegen. Mittelfristig will Daimler mit der Neuorganisation 50 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Gegen die Pläne hatten Daimler-Mitarbeiter bereits in den vergangenen Wochen mehrfach protestiert. 250 der 1850 Arbeitsplätze in Deutschland bei der Finanztochter Financial Services und der Mercedes-Benz Bank sollen nach den Plänen wegfallen. Betroffen von den Veränderungen sind nach Angaben des Betriebsrates mehrere hundert Mitarbeiter - die meisten durch Umzüge.

Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm sagte: «Wir appellieren an den Vorstand: Ziehen Sie die Notbremse. Diese Menschen haben es verdient, dass sie anständig behandelt und nicht quer durch die Republik getrieben werden.» Uwe Meinhardt, Vizechef der IG Metall Stuttgart und Aufsichtsratsmitglied der Daimler Financial Services, kritisierte: «Eine Belegschaft, die selbst im Krisenjahr 2009 immer Gewinne erarbeitet hat, soll nun abgestraft werden - für noch mehr Gewinn unmittelbar auf Kosten der Beschäftigten. Das schreit geradezu nach Widerstand.» (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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