Porsche-Mitarbeiter erhalten Jobgarantie

Für fünf Jahre

Die Mitarbeiter des Sportwagenbauers Porsche können sich freuen. Ihre Jobs sind für die kommenden fünf Jahre sicher, wie das Unternehmen mitteilte.

Tausende von Jobs bei Porsche sind für die nächsten fünf Jahre sicher. Die Jobgarantie betrifft die 8600 Beschäftigten der Porsche AG im Werk am Stammsitz in Stuttgart- Zuffenhausen, im Vertrieb in Ludwigsburg sowie im Forschungs- und Entwicklungszentrum Weissach. Daneben sieht die Einigung Investitionen von fast einer Milliarde Euro in Projekte und die Infrastruktur des Sportwagenbauers vor.

Bis Ende Juli 2015 gilt die Standortsicherung, die der scheidende Vorstandsvorsitzende Michael Macht, sein Nachfolger Matthias Müller und Betriebsratschef Uwe Hück am Mittwoch den Mitarbeitern vorstellten. Das Werk in Leipzig ist davon nicht betroffen, hier zählt ein eigener Haustarifvertrag. Weltweit arbeiten rund 12 600 Menschen bei Porsche.

Profitabilität von Porsche absichern

«Wir haben ein Paket geschnürt, das nicht nur Beschäftigung für die nächsten fünf Jahre sichert, sondern auch die Profitabilität von Porsche absichern wird», sagte Macht der Nachrichtenagentur dpa. «Wir haben für die nächsten fünf Jahre Investitionen im hohen dreistelligen Millionenbereich vereinbart - das geht sogar in Richtung einer Milliarde. Wenn noch Fahrzeugprojekte hinzukommen, die wir in der nächsten Zeit entscheiden werden, dann werden wir sicherlich in den nächsten fünf Jahren auch über die Milliarde kommen.“

Betriebsratschef Uwe Hück äußerte sich ebenfalls zufrieden mit der über Monate ausgehandelten Regelung: «Mit den höchsten Investitionen in der Geschichte von Porsche werden wir unsere wirtschaftliche Eigenständigkeit und damit auch unsere Wettbewerbsfähigkeit absichern.» Hück kündigte an, bis Ende des Jahres auch für die Tochtergesellschaften des Sportwagenbauers eine Standortabsicherung abzuschließen. Das betrifft unter anderem den Standort Leipzig.

Betriebsrat musste Abstriche machen

Der mächtige Betriebsratschef habe sich bei den Verhandlungen, an denen auch der neue Porsche-Chef Müller beteiligt gewesen sein soll, aber nicht mit seinem gesamten Forderungskatalog durchsetzen können, erklärte Macht. «Beim Thema Beschäftigung haben wir unterschiedliche Auffassungen gehabt. Einen Beschäftigungsaufbau, wie ihn der Betriebsrat wollte, haben wir nicht konkret festgeschrieben. Wir haben keine konkreten Aufbauprogramme beschlossen.»

Die Regelung sieht vor, 100 Auszubildende pro Geschäftsjahr einzustellen und ihnen im Anschluss auch einen Arbeitsplatz anzubieten. Zu den weiteren Beschlüssen sagte Macht: «Wir werden den 911 nur in Zuffenhausen bauen. Wir werden den Boxster als zweites Standbein hier haben und dann, wenn wir an die Kapazitätsgrenze kommen, das Fahrzeug über eine Drehscheibe an einem anderen Standort fertigen. Das wird ein VW-Standort sein.»

Außerdem soll von 2011 an das Modell Cayman in Zuffenhausen montiert werden. Rohbau und Lack werden weiterhin in Finnland gemacht. Der Entwicklungsstandort Weissach soll gestärkt werden: «Beim Thema Elektromobilität und Hybridisierung setzen wir in Weissach einen Schwerpunkt», kündigte der Manager an, der nach nur etwas mehr als einem Jahr an der Porsche-Spitze in den VW-Vorstand wechselt. Im Oktober übernimmt VW-Manager Müller das Ruder bei Porsche. Der Sportwagenbauer wird nach dem verlorenen Übernahmekampf mit Volkswagen 2011 als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert (dpa).

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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