Porsche fährt Milliardengewinn ein

Nach der Krise

Porsche hat das letzte Geschäftsjahr im Autobereich unerwartet gut abgeschlossen. Auch der Verlust der Dachgesellschaft Porsche SE fiel deutlich geringer aus.

Porsches Geschäft mit Sport- und Geländewagen nimmt nach der Krise spürbar Fahrt auf. Im Ende Juli abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 fuhren die Stuttgarter im Autogeschäft einen operativen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr waren es 700 Millionen Euro.

Müller im Vorstand der Porsche SE

Die Dachgesellschaft Porsche SE verbuchte wegen Belastungen im Zuge der geplanten Verschmelzung mit Volkswagen erneut einen Verlust. Dieser fiel mit einem Minus von 454 Millionen Euro aber deutlich geringer aus als im Vorjahr (minus 3,6 Milliarden Euro). Für die nächsten Monate rechnet Porsche auch hier wieder mit schwarzen Zahlen.

Der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE nahm zudem Matthias Müller (57) einstimmig und mit sofortiger Wirkung in den Vorstand der Porsche SE (Ressort Produkte und Technik) auf. Müller, seit dem 1. Oktober 2010 Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, folgt im Vorstand der Porsche SE auf Michael Macht, der mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 in den Vorstand der Volkswagen AG berufen wurde und dort den Geschäftsbereich Konzern Produktion verantwortet.

Geschäftsjahr angepasst

Nach dem verlorenen Übernahmekampf mit VW war beschlossen worden, das Geschäftsjahr bei Porsche von 2011 an wie bei Volkswagen an das Kalenderjahr anzupassen. Der Sportwagenbauer soll im Laufe des nächsten Jahres als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden. Ein nächster wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin ist die Porsche-Hauptversammlung am 30. November. Hier sollen die Porsche- Aktionäre Kapitalerhöhung zustimmen, um den Schuldenberg Porsche SE zu verringern. Auf der Holding lasten wegen der gescheiterten VW- Übernahme noch immer Schulden von rund sechs Milliarden Euro.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 0,094 Euro je Stammaktie (Vorjahr: 0,044 Euro) und von 0,10 Euro (Vorjahr: 0,05 Euro) vor.

Panamera rettet Bilanz

Das Geschäft mit Sport- und Geländewagen hatte sich in den vergangenen Monaten zusehends gebessert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fuhr Porsche den höchsten Umsatz seiner Unternehmensgeschichte ein. Die Erlöse der Stuttgarter stiegen um fast 18 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro.

Der Absatz mit Sport- und Geländewagen kletterte um neun Prozent auf 81.850 Fahrzeuge. Während der Absatz beim klassischen Sportwagen 911 um mehr als ein Viertel einbrach, legten vor allem die Verkaufszahlen bei der neuen Limousine Panamera zu. Die vollständige Bilanz will Porsche bei einer Pressekonferenz am 19. Oktober präsentieren. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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