Opel-Mutter GM mit Millionen-Verlust

Quartalszahlen des Europageschäfts

Das Europageschäft von GM hat im ersten Quartal in Europa einen Verlust von 407 Millionen Euro verzeichnet. Besser Zahlen konnte indes der Gesamtkonzern nach vermelden.

Der auf Staatshilfe hoffende Opel- Mutterkonzern General Motors (GM) hat in Europa auch zum Jahresauftakt 2010 einen Millionenverlust eingefahren. Im Europageschäft fiel im ersten Quartal vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Verlust von 500 Millionen Dollar (407 Mio Euro) an, wie der größte US-Autokonzern am Montag in Detroit mitteilte.

Im Gesamtkonzern fuhr der größte amerikanische Autohersteller nach zwei katastrophalen Jahren mit 865 Millionen Dollar erstmals wieder einen Quartalsgewinn ein. Vor einem Jahr hatte GM fast 6 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Der Umsatz stieg im Quartalsvergleich um 40 Prozent auf 31,5 Milliarden Dollar.

Europageschäft besteht nur noch aus Opel

Im Schlussquartal 2009 hatte GM in Europa vor Zinsen und Steuern noch 814 Millionen Dollar Verlust verbucht. Nach dem Verkauf von Saab besteht das Europageschäft nur noch aus Opel mit Stammsitz in Rüsselsheim und dessen britischer Schwestermarke Vauxhall. Von Januar bis Ende März verkauften Opel/Vauxhall nach GM-Zahlen 295.000 Fahrzeuge und damit leicht weniger als ein Jahr zuvor (297.000). Opel-Chef Nick Reilly räumte in einem Brief an die Belegschaft ein: "Wir verlieren in Europa immer noch Geld, aber in geringerem Umfang als im vierten Quartal 2009." In den Zahlen seien 300 Millionen Dollar Sanierungskosten enthalten sowie etwa 100 Millionen Dollar einmaliger Ertrag durch den Saab-Verkauf.

GM habe in Europa vor allem Boden gutgemacht, weil der neue Astra eingeführt wurde, der Hersteller die Materialkosten besser in den Griff bekam und der Verlustbringer Saab nicht mehr zum Konzern gehört, erklärte Reilly. "Der positive Trend sollte anhalten, insbesondere, wenn wir die Sanierung so schnell wie möglich abschließen."

Das Opel-Management erwartet nach Reillys Worten "in Kürze" eine Einigung mit der Belegschaft über deren Millionenbeitrag zur Rettung des angeschlagenen Autobauers. Von den europäischen Ländern erhofft sich GM nach früheren Angaben 1,8 Milliarden Euro zur Sanierung von Opel. In Deutschland sollen Bund und Länder zusammen für mehr als eine Milliarde Euro dieser Summe bürgen. GM war im vergangenen Jahr in die Insolvenz geschlittert und wurde mit Milliardenhilfen vom US- Staat gerettet. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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