Mücke sengt sich in Le Mans die Wange an

Einen Feuer-Zwischenfall am eigenen Auto hat Rennfahrer Stefan Mücke unverletzt überstanden. Der Berliner konnte beim 24-Stunden-Rennen trotz Löschpulvers in den Lungen weiterfahren.

Der Berliner Rennfahrer Stefan Mücke hat beim 24 Stunden von Le Mans einen Feuer-Zwischenfall unverletzt überstanden. Bei seinem Debüt beim Traditionsrennen im Lola B07/17 Judd LMP1 des tschechischen Teams Charouz Racing System, das auf dem beachtlichen achten Rang endete, entzündete sich am Samstagabend beim Tankstopp daneben gelaufenes Benzin und setzte Mückes Auto in Flammen.

«Es war ziemlich heiß, aber mir ist nichts passiert bis auf eine angesengte Wange», berichtete der 25-jährige Pilot. Mücke war aus dem Auto heraus gesprungen und wurde mit Wasser überschüttet. Die Boxencrew hatte das Feuer nach wenigen Sekunden gelöscht.

Mücke wurde medizinisch versorgt, weil er Löschpulver eingeatmet hatte, bekam aber vom Arzt grünes Licht für seinen weiteren Einsatz. Unbeeindruckt von dem Schock fuhr der Berliner die beste Rundenzeit bei den Benzin-Autos und die viertbeste des gesamten Feldes von 54 Autos, von den 29 das härteste und berühmteste Rennen der Welt überstanden.

Zehn Stunden ohne Schlaf

Mücke pilotierte auf der 13,650 km langen Piste im Nordwesten Frankreichs rund zehn Stunden den offenen Sportwagen- Prototypen - ohne einmal geschlafen zu haben. «Ich brauche jetzt erst einmal eine Mütze voll Schlaf», sagte Mücke im Ziel.

Für den ehemaligen DTM-Piloten war die 75. Auflage von Le Mans ein turbulentes Rennen. Teamkollege Jan Charouz krachte auf Platz sechs liegend gegen 3.40 Uhr in eine Mauer - durch die über einstündige Reparatur fiel das Team auf Rang 13 zurück. Trotz vier Reifenplatzer und Elektronikproblemen kämpften sich Mücke und Co. nochmals bis auf Platz acht vor.

Auf die Plätze eins und zwei fuhren die Diesel- Werksautos von Audi (R10 TDI/Biela, Pirro, Werner) und Peugeot (908 Hdi FAP/Lamy, Sarrazin, Bourdais). Dritter wurde ein Pescaloro Judd (Collard, Boullion, Dumas). «Schade, dass sie die lange die Reparaturphase hatten, sonst wäre für Stefan und seine Kollegen sogar Platz drei drin gewesen», sagte Vater Peter Mücke. (dpa)

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