Mit dem Ford Ka «in geheimer Mission»

Chef-Entwickler Matthias Tonn

Matthias Tonn hat drei Jahre lang am neuen Ford Ka gearbeitet. Daneben musste der Chef-Entwickler von Ford auch noch drei Bond-Autos an einem geheimen Ort herstellen. «Da fühlt man sich schon in geheimer Mission unterwegs», sagte Tonn der Autogazette.

Im neuen Bond-Film «Ein Quantum Trost» ist Ford erneut vertreten. Nachdem es bei Daniel Craigs Debüt als Agent im Dienste seiner Majestät für den damaligen neuen ford Mondeo nur zu einer kurzen Sequenz gereicht hatte, erhält nun der ab Anfang des Jahres 2009 erhältliche Ford Ka mehr Präsenz und dient als Dienstfahrzeug von Bond-Girl «Camille», gespielt von Olga Kurylenko.

Damit die Ukrainerin gut gefahren durch den Film kommt, musste des Chefentwickler des Ford Ka, Matthias Tonn, sich selbst in geheime Mission begeben. Drei Fahrzeuge mussten innerhalb von drei Monaten fertiggestellt werden und das ein ganze Jahr vor dem Produktionsstart des Ka. Im Interview mit der Autogazette berichtet Matthias Tonn von den Schwierigkeiten bei der Fertigung der Bond-Fahrzeuge.

Freue mich auf die Szenen

Autogazette: Haben Sie den neuen James Bond-Film schon gesehen?

Matthias Tonn: Noch nicht.

Autogazette: Aber Sie werden gleich am Donnerstag die Premiere mitverfolgen?

Tonn: Ich werde am Donnerstag, Freitag, spätestens am Samstag in Köln ins Kino gehen.

Autogazette: Mit welchen Gefühlen gehen Sie in den Film?

Tonn: Hauptsächlich mit positiven. Der Film ist in der vergangenen Woche bei der Premiere in London sehr gut angekommen.

Autogazette: Und Sie haben zu diesem Film einen Teil beigesteuert...

Tonn:...worauf ich mich sehr freue, diese Szenen zu sehen, die ich bis auf einen kurzen Trailer noch nicht gesehen habe. Darum bin ich sehr gespannt, wie der Wagen dargestellt wird.

Zehn Eingeweihte

Das Auto des Bond-Girls Foto: Ford

Autogazette: Wann hatten Sie erfahren, dass Sie für den Film aktiv werden müssen?

Tonn: Das war letztes Jahr im Oktober. Ich bekam einen Anruf aus der Marketing-Abteilung von Ford. Da wurde mir gesagt, dass der neue Ford Ka in dem neuen Bond-Film mitspielen soll. Die Anforderungen waren, drei Fahrzeuge bis Januar zu fertigen, damit die Wagen rechtzeitig zu den Filmaufnahmen nach Panama geschickt werden konnten.

Autogazette: Wie viele Mitarbeiter durften von diesem Projekt erfahren?

Tonn: Fünf bis zehn Kollegen und Mitarbeiter.

Autogazette: Die haben an einem geheimen Ort die drei Fahrzeuge gebaut?

Tonn: Natürlich auch Teile besorgt und an dem Auto geschraubt. Wir mussten auch mit einer externen Firma zusammenarbeiten, die Teile gefertigt hat, die wir zu diesem Zeitpunkt bei Ford noch nicht hatten. Denn wir waren ja damals noch ein Jahr vor dem Produktionsstart des neuen Ka.

Keine Gewissensbisse

Olga Kurylenko und Bond-Darsteller Daniel Craig Foto: dpa

Autogazette: Haben Sie sich selber wie ein Agent gefühlt, weil Sie so verschwiegen arbeiten mussten?

Tonn: Nicht so ganz wie James Bond, weil ich keine Lizenz zum Töten habe. Aber ein Projekt, über das man nicht reden darf, hat etwas ganz Spannendes. Da fühlt man sich dann doch schon in geheimer Mission unterwegs.

Autogazette: Hatten Sie Gewissensbisse gegenüber den anderen Kollegen, denen Sie nichts sagen durften?

Tonn: Überhaupt nicht. Ich bin nach dem Motto 'Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß' verfahren. Zudem können sich die Kollegen jetzt viel mehr freuen, dass der Wagen es in den Bond-Film geschafft hat. Wäre die Geheimhaltung nicht gewesen, hätte es auch passieren können, dass die Film-Verantwortlichen sich ein neues Auto gesucht hätten. Das wäre natürlich sehr schade gewesen.

Serien-Ka spannender

Der neue Ford Ka Foto: AG/Flehmer

Autogazette: Wie kommt es, dass ein Auto auch mit einer Automatik ausgestattet wurde, die in der Serienproduktion des Ka nicht angeboten wird.

Tonn: Es war nach einer Automatik für die Filmaufnahmen gefragt worden. Im Film selber wird ein Schaltwagen benutzt.

Autogazette: War das Abenteuer mit dem Ka das spannendste Projekt in ihrer bisherigen Karriere?

Tonn: Bei Ford hatte ich schon viele spannende Projekte. Zum einen den Ford Focus ST, bei dem ich als Chefingenieur fungierte. Das Bond-Projekt war natürlich auch sehr spannend. Aber in der Summe standen die drei Jahre der Entwicklung und Fertigung des neuen Serien-Ka unter besonderer Spannung.

Das Interview mit Matthias Tonn führte Thomas Flehmer

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