Manche mögen es matt

Autolacke

Wie vieles im Leben ist es Geschmacksache, wie man sein Auto lackiert. Doch Mattlacke liegen bei den Kunden derzeit im Trend.

Mattlack liegt im Trend. Vor allem auf Messen finden sich immer häufiger die samtig anmutenden Autohäute. Diese Modeerscheinung kommt in erster Linie den Messemitarbeitern zugute. Während sie die Autos früher ständig auf Hochglanz polieren mussten, können sie sich heutzutage entspannt zurücklehnen. Denn die matten Autos sind gegenüber Staub und Fingerabdrücken deutlich unempfindlicher als die Hochglanzlackierten. Da es der Mattlack zunehmend von der Messe auf die Straße schafft, kommt die Pflegeerleichterung nun auch den Fahrzeughaltern zugute, die sich noch dazu über eine geringere Kratzempfindlichkeit freuen und sich das regelmäßige Polieren sparen können.

Mattlack bisher in Kleinserien

Für die Hersteller bedeutet der Mattlack hingegen Mehrarbeit, weshalb die trendige Beschichtung bislang auch nur in Kleinserien oder auf Kundenwunsch angefertigt wird. "Wir arbeiten kontinuierlich an der technologischen Weiterentwicklung des matten Klarlacks, denn wir erwarten in Zukunft eine stärkere Nachfrage", betont Holger Krumm, Laborleiter im BASF-Kompetenzzentrum für Automobilklarlacke. Die geheime Zutat eines matten Lackes ist Mehlstaub. Dieser wird in den Klarlack eingerührt und macht in dadurch stumpf. Je mehr Mattierungsmittel in den Klarlack enthalten ist, desto stärker ist der Effekt.

Die Automobilhersteller bieten Mattlack in der Regel nur über ihre Individualisierungssparten oder auf Nachfrage an. Auch bei Sondermodellen ist die samtige Schicht beliebt. So kommt zum Beispiel der neue
Mercedes-Benz CLS Anfang 2011 in einer Sonderedition auf den Markt, die es ausschließlich in Mattlack gibt. Fest in die Serien-Farbpalette integriert sind die matten Lacke beim neuen Smart. Der im Herbst zu den Händlern rollende Kleinstwagen kann in hellgrünem Mattlack geordert werden; das Extra kostet 500 Euro. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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