Leiser Luxus mit Allrad

Lexus LS 460 AWD

Leiser Luxus mit Allrad
Der Lexus LS 460 © Foto: Lexus

Lexus hat den LS 460 mit einem Allradantrieb ausgestattet. Wer Interesse am Four-Wheel-Drive hat, muss dafür 4000 Euro mehr ausgeben als für den Hecktriebler.

Sein Angebot in der automobilen Oberklasse hat Lexus nun um eine Allradvariante ergänzt. Der LS 460 AWD ist neben dem LS 460 mit Hinterradantrieb und dem Hybrid-LS 600h mit die dritte Antriebsversion des japanischen Luxusliners und steht ab sofort zu Preisen ab 88 850 Euro beim Händler.

Einzigartige Antriebskombination

Für 4000 Euro Aufpreis gegenüber dem Hecktriebler bietet die neue Modellvariante eine momentan einzigartige Antriebskombination aus Achtzylinder-Motor, Achtgang-Automatik und Allradantrieb - eine Verbindung, die markentypisch auf maximalen Fahrkomfort ausgelegt ist. Der extrem laufruhige V8-Benziner mit 4,6 Litern Hubraum und 270 kW/367 PS Leistung, die sauber und sanft schaltende Automatik und der permanente Vierradantrieb behelligen den Fahrer mit ihrer Arbeit so wenig wie möglich. Selbst das früh regelnde ESP macht sich eher durch das Blinken der Warnleuchte im Kombiinstrument bemerkbar als durch harte Bremseingriffe.

Das Allradsystem stammt aus dem LS 600h und verfügt über ein drehmomentfühlendes Torsen-Differenzial, das die Antriebskraft variabel im Verhältnis von 30:70 bis 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Selbst auf nassen Straßen hat der LS trotz der hohen Motorleistung kaum mit Traktionsproblemen zu kämpfen.

In Sachen Fahrdynamik kann und will es der LS aber auch weiterhin gar nicht mit dem BMW 7er oder Audi A8 aufnehmen. Dafür fehlt etwa der Lenkung die letzte Präzision. Zwar lässt sich das luftgefederte Fahrwerk mit variabler Dämpferregelung auf Knopfdruck sportlicher abstimmen, doch zum Charakter des großen Japaners passt der geschmeidige Komfort-Modus viel besser. Den Vorteil der sicheren Traktion gibt es allerdings nicht zum Nulltarif: Das Leergewicht erhöht sich durch den Allradantrieb noch einmal um 145 Kilogramm auf 2,2 Tonnen, der Spritverbrauch steigt im Normzyklus um einen halben Liter auf 11,6 Liter.

Gute Verarbeitung

Im Innenraum stellt der LS jene Sorgfalt der Verarbeitung unter Beweis, die man von den Japanern gewohnt ist. Die Vielzahl der Knöpfe und Schalter auf der Mittelkonsole, rund um den Touchscreen-Monitor und in Lenkradnähe sind dem umfangreichen Komfort- und Sicherheitspaket geschuldet. Sie werfen allerdings auch die Frage auf, ob man der zunehmenden Funktionsflut moderner Luxusmobile mit einem zentralen Steuerungselement à la BMW iDrive oder Mercedes Comand nicht doch besser Herr wird.

Immerhin wurde der Kofferraum im Zuge einer Modellpflege, die alle LS-Varianten betrifft, auf konkurrenzfähige 565 Liter Volumen vergrößert. 60 Liter steuert ein Fach im Kofferraumboden bei, in dem sich vorher das Ersatzrad befand. Wer als LS-Fahrer bei einer Reifenpanne gerne selbst Hand anlegt, muss sich künftig mit einem Reparaturset behelfen. (mid)

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