Konjunkturschwäche beim Autoklau

Bundeskriminalamt

Schäden in Millionenhöhe, Ärger im Unermesslichen sind die unangenehmen Begleiterscheinungen von Autodiebstählen. Die gute Nachricht: 2007 wurde weniger geklaut als im Jahr zuvor.

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland deutlich weniger Autos gestohlen worden als 2006. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Freitag in Wiesbaden mitteilte, wurden 39.438 Diebstähle von Kraftfahrzeugen angezeigt. Das sind fast sieben Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damit habe sich der langjährige Trend fortgesetzt. Jedes zweite Auto wurde mit Hilfe der Polizei wieder gefunden. Die Zahl der Fahrzeuge, die nicht mehr ausfindig gemacht wurden, sank von 18.346 auf 15.771.

Sinkende Nachfrage nach Diebesgut

Durch Unterschlagung verschwanden im vergangenen Jahr 1712 Fahrzeuge (2006: 2136). Bei dieser Methode mieten oder leasen die Täter Autos und bringen sie nicht zurück. Dieses Vorgehen sei bei Kriminellen in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden, berichtete das BKA. Nach Meinung des BKA sind der verbesserte Diebstahlschutz sowie verstärkte Sicherheitsmaßnahmen der Verleihfirmen Ursache für den Rückgang an Autodiebstählen. Zudem sinke die Nachfrage auf dem europäischen «Absatzmarkt», für den ein Großteil der gestohlenen Autos bestimmt sei.

Begehrte Navigationsgeräte

Für BKA-Präsident Jörg Ziercke ist die positive Entwicklung kein Grund zur Entwarnung: «Das Vorgehen der Tätergruppierungen im Bereich der internationalen Kfz-Verschiebung ist von hoher Professionalität geprägt und in Teilen der Organisierten Kriminalität zuzurechnen.» Nach wie vor entstehe durch Autodiebstähle jährlich ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. Sorge bereitet der Polizei die wachsende Zahl der Diebstähle einzelner Fahrzeugteile. Im vergangenen Jahr wurden 54.232 Navigationsgeräte aus parkenden Autos gestohlen, das sind mehr als fünfmal so viele wie im Jahr 2004. (dpa)

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