Höhere Einfuhrzölle für Autos gefordert

Russland Regierungschef Putin

Russland plant die Einfuhrzölle für Autos zu erhöhen. Davon betroffen wären sowohl neue als auch gebrauchte Fahrzeuge, wie Regierungschef Putin sagte. Damit soll erreicht werden, dass die Hersteller eigene Werke im Land errichten

Mit einer schrittweisen Erhöhung der Einfuhrzölle auf Autos will Moskau ausländische Konzerne zur Eröffnung eigener Werke in Russland zwingen. Die Pläne beträfen sowohl gebrauchte als auch neue Fahrzeuge, sagte Regierungschef Wladimir Putin in einem am Montag ausgestrahlten Interview des Staatsfernsehens. Die Pläne begründete der Ex-Kremlchef damit, dass Russland kein Mitglied der Welthandelsorganisation WTO ist. Genaue Zahlen oder einen Termin für die Anhebung nannte er nicht. Derzeit gilt in Russland ein 30- Prozent-Zoll für die Einfuhr von Neuwagen.

Markt mit Schrott überfluten

Putin sprach sich zudem dafür aus, dass ausländische Autobauer Russland auch Technologien zur Verfügung stellen. Moskau werde nicht gestatten, dass Ausländer «unseren Markt mit Schrott überfluten und das Land in eine Deponie für ausgediente Technik umwandeln».

Gebrauchtwagen im Alter von mehr als fünf Jahren werden je nach der Motorleistung mit einem Sperrzoll zwischen 3 und 5,70 Euro pro Kubikzentimeter Hubraum belegt. Dieser Ende 2008 von der russischen Regierung gefasste Beschluss hatte heftige Kritik ausländischer Autokonzerne ausgelöst. Nach der Wirtschaftskrise hat sich die russische Autoindustrie schneller als gedacht erholt. Allein in diesem Juli stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 48 Prozent. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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