Es muss nicht immer ein Diesel sein

Ottomotoren immer attraktiver

Es muss nicht immer ein Diesel sein
Der 1.8 TSI-Motor hat 160 PS © Foto: Skoda

Dieselmotoren verbrauchen nach wie vor weniger als Benziner. Doch dank des Downsizing-Trend wird der Abstand immer geringer.

Es muss nicht immer ein Diesel sein. Selbst in den größeren Fahrzeugklassen gibt es heute dank des Downsizing-Trends moderne Benziner mit geringem Verbrauch. Vor allem Autofahrer mit durchschnittlichen Fahrleistungen im Jahr profitieren davon

Waren ab der Mittelklasse Dieseltriebwerke einem Ottomotor in Sachen Verbrauch lange Zeit haushoch überlegen, verringert sich der Abstand mittlerweile wieder. Dank Direkteinspritzung und Turbo-Aufladung werden bei Benzintriebwerken immer geringere Hubräume mit immer größerer Leistung möglich. Selbstverständlich kommen auch die sparsamsten Benziner nicht an den geringen Verbrauch eines Diesels heran.

Fahrleistung entscheidet

Wer aber weniger als 20 000 Kilometer im Jahr fährt, kann unterm Strich mit einem Ottomotor preiswerter unterwegs sein. Denn neben den rund 2 000 Euro niedrigeren Kosten beim Fahrzeugkauf ist ein Benziner gegenüber einem Diesel auch bei Steuer, Versicherungsprämie und Wartung preiswerter. Hinzu kommt, dass viele moderne Diesel auf regelmäßige Fahrten bei hoher Geschwindigkeit angewiesen sind, um die Rußpartikelfilter frei zu brennen.

Die Auswahl an modernen Benzinern in der Mittelklasse ist groß. So bietet etwa Ford seit neuestem für den Mondeo sein sogenanntes "Ecoboost"-Triebwerk an. Der 2,0-Liter-Turbo-Benziner mit vier Zylindern ersetzt den zuvor angebotenen 2,3-Liter-Vierzylinder-Saugmotor. Dank des geringeren Hubraums und der neuen Benzindirekteinspritzung sinkt der Normverbrauch von 9,3 Litern Super auf 7,7 Liter. Die Leistung legt indes dank Turbo deutlich zu und steigt von 118 kW/160 PS auf 149 kW/203 PS. Die Extra-Kraft lässt sich der Hersteller allerdings bezahlen, die Preisliste startet bei stolzen 31 550 Euro. Dafür gibt es aber die besten Fahrleistungen in der Baureihe und eine umfangreiche Ausstattung.

Opel geht einen ähnlichen Weg und bietet für sein Mittelklassemodell Insignia einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit vier Zylindern an, der mit 132 kW/180 PS auf die Leistung eines klassischen 2,0-Liter-Saugmotors kommt, aber deutlich weniger verbraucht. Der Normverbrauch liegt bei 7,7 Litern. Anders als andere Hersteller verzichten die Rüsselsheimer allerdings auf eine moderne Benzindirekteinspritzung; beim Verbrauch ist also noch Platz für Verbesserungen. Die Preisliste startet bei 30 405 Euro.

Kleine Turbobenziner

Ein besonders sparsamer kleinvolumiger Turbobenziner ist für den VW Passat zu haben. Der 1,4-Liter-Vierzylindermotoren mit Direkteinspritzung leistet 90 kW/122 PS und soll in Verbindung mit dem optionalen Blue Motion-Spritsparpaket nur 5,9 Liter Super verbrauchen. Das Sparmodell kostet ab 25 650 Euro. Wer auf Spartechnik verzichten kann, erhält den gleichen Motor für 25 100 Euro; der Normverbrauch beträgt dann 6,7 Liter.

Als dritte Alternative gibt es den 1,4-Liter-Turbomotor auch in einer Erdgasversion für 30 525 Euro. Trotz deutlich geringerer Kraftstoffkosten dürften nur absolute Vielfahrer diesen Aufpreis gegenüber dem Benziner wieder herausholen. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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