Drastischer Gewinneinbruch für Audi

Jahrespressekonferenz

Drastischer Gewinneinbruch für Audi
Der Audi A1 © Foto: Audi

Der Autobauer Audi musste im Vorjahr beim Gewinn einen herben Verlust hinnehmen. Trotzdem schaut Unternehmenschef Rupert Stadler zuversichtlich nach vorn und plant für 2010 mit einer Million Autos.

Der Ingolstädter Autobauer Audi blickt zuversichtlich ins neue Jahr. Der Premiumhersteller will in 2010 wieder an den Rekordabsatz von einer Million Fahrzeugen aus dem Jahr 2008 anknüpfen. Im Vorjahr konnte Audi trotz der weltweiten Absatzkrise rund 950.000 Fahrzeuge absetzen. Das ist ein Minus von 5,4 Prozent zum Rekordjahr 2008.

Keine Entwarnung

Trotz der Absatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr warnte Audi-Chef Rupert Stadler davor, die Vorjahreskrise für überstanden zu halten. „Die Krise wird uns deutlich länger beschäftigen, als gemeinhin angenommen“, sagte Stadler am Dienstag am Unternehmenssitz in Ingolstadt.

Das Krisenjahr machte sich auch für Audi beim Ergebnis negativ bemerkbar. So sang der Umsatz der VW-Tochter um 12,7 Prozent auf 29,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 34,2 Milliarden Euro). Auch das Ergebnis nach Steuern brach drastisch ein, fiel um 38,9 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,2 Milliarden Euro). „Auch im laufenden Jahr wollen wir mit attraktiven und effizienten Modellen unseren Marktanteil weiter ausbauen und damit unserem Ziel der weltweiten Marktführerschaft im Premiumsegment deutlich näher kommen“, sagte Stadler. Im Jahr 2015 will Audi mit 1,5 Millionen verkauften Fahrzeugen zum weltweit führendem Premiumhersteller aufgestiegen sein, wie Stadler bereits am Montag in einem Interview mit der Autogazette gesagt hatte.

11,5 Prozent Kapitalrendite

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte Audi in 2009 eine Kapitalrendite von 11,5 Prozent (Vorjahr 19,8) erzielen. Die Umsatzrendite vor Steuern lag bei 6,5 (9,3) Prozent. „Damit zählt der Audi-Konzern zu den ertragsstärksten Unternehmen im internationalen Automobilgeschäft, ganz besonders im Krisenjahr 2009“, sagt Finanzvorstand Axel Strotbek.

„Unsere vorausschauende und umsichtige Fahrweise hat uns ermöglicht, erfolgreich durch die Krise zu steuern und alle unsere Investitionen aus dem operativen Cashflow zu finanzieren. Mit einem positiven Netto-Cashflow von gut 2,3 Milliarden Euro erwirtschafteten wir zudem einen hohen Überschuss, der den hervorragenden Wert des Vorjahres sogar deutlich übertrifft“, so Strotbek. „Wir konnten alle Produktinvestitionen wie geplant umsetzen und haben damit eine solide Grundlage für das künftige Wachstum des Unternehmens gelegt“, fügte er hinzu. Im Februar hatte Audi weltweit 75.900 Autos verkauft, das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 19,9 Prozent.

Mit Blick auf die Wachstumsmärkte kommt dabei China für Audi eine herausgehobene Rolle zu. Im Februar erzielte Audi dort mit 15.108 verkauften Autos einen Zuwachs von fast 62 Prozent (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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