Dodge Ram: Gib‘ mir mehr

Dodge hat sein Kult-Pickup Ram gründlich überarbeitet. Die neueste Generation ist bulliger und stärker, aber auch vielseitiger als der Vorgänger.

Von Sebastian Viehmann

Wenn Chuck Norris alias Texas-Ranger Walker für Recht und Ordnung sorgt, darf sein Dodge Ram-Pickup nicht fehlen. Der Ami-Lastesel ist das automobile Symbol für Kraft, Freiheit und Abenteuer - eine Art Blech gewordene Marlboro-Werbung. Für das Modelljahr 2009 hat Dodge seinen Freizeitlaster so grimmig gemacht wie nie zuvor. Und auch wenn viele in Europa unken - der Dodge RAM ist einer der großen Stars der Detroit Motor Show. Der mächtige vierteilige Kühlergrill sieht aus, als könne er Insekten, Vögel oder Toyotas in einem Rutsch aufsaugen und auf den Standstreifen spucken. Dodge selbst beschreibt den Ram-Auftritt treffend als «Get-out-of-the-way»-Design, was nichts anderes heißt als «aus dem Weg».

Stark, stärker, HEMI

Unter der monströsen Haube bollert in der Basisversion ein V6 mit 3,7 Litern Hubraum und 210 PS vor sich hin. Auf Wunsch wird der Ram natürlich von kräftigen V8-Motoren befeuert. Der 4,7-Liter-Achtzylinder ist bei allen Allrad-Modellen und dem Crew Cab serienmäßig an Bord und leistet 310 PS. Die HEMI-Variante mit 5,7 Litern Hubraum bringt es auf 380 Pferdestärken. Die Kraftübertragung übernimmt beim V6 ein manuelles Sechsganggetriebe und optional eine Automatik mit vier Stufen. Bei den V8-Motoren ist eine Fünfgangautomatik serienmäßig an Bord. Mit dem HEMI soll der Ram den Spurt von 0 auf 60 Meilen (knapp 100 km/h) in weniger als sechs Sekunden schaffen. Ein Dieselmotor folgt 2009, im Jahr 2010 soll der Pickup außerdem mit einem Hybridantrieb auf den Markt kommen.

Drei Kabinenversionen

Nobel geht es im Innenraum zu Foto: Press-Inform

Der Ram bekommt neben der normalen Fahrerkabine auch ein «Crew Cab». So heißt in den USA ein Pickup mit vier Türen, und Crew Cabs machen rund 50 Prozent des Pickup-Marktes aus. Das Regular Cab hat nur zwei Türen und eine Sitzreihe, das Quad Cab zusätzliche Plätze hinter den Fahrersitzen. Als Neuheit im Pickup-Segment bekommt der Ram separate Staufächer entlang der Ladefläche. Diese abschließbaren und wasserdichten Laderäume sitzen über den Kotflügeln, sind beleuchtet und nehmen vom Kletterseil bis zum Fahrradhelm alles auf, was man weder auf die Ladefläche werfen noch in der Kabine verstauen möchte. Außerdem gibt es ein System zum Unterteilen oder Verlängern der Ladefläche sowie neue Unterflur-Staufächer.

Im Innenraum setzt Dodge auf Komfort. Neben klimatisierten Sitzen stehen Navigationssysteme und zur Kinderbelustigung ein DVD-Entertainment-System für die Rücksitze bereit. Dodge verspricht außerdem ein aufgewertetes Interieur mit zweifarbigen «Soft-Touch»-Materialien und vielen Chrom-Applikationen. Für die Sicherheit gibt es Front- und Seitenairbags, ABS, ESP und eine Rückfahrkamera. Der neue Dodge Ram soll im Herbst bei den US-Händlern stehen.

Geliebte Lastesel

Einfach und praktisch: der Pickup Foto: Dodge

Noch liegt der Anteil der Pickups am US-amerikanischen Automarkt bei rund 50 Prozent, auch wenn sich bereits ein Abwärtstrend andeutet. Nicht zuletzt wegen der ungehemmt kletternden Spritpreise müssen selbst Beststeller wie Fords F-Serie Einbußen hinnehmen. Im ersten Halbjahr 2007 ist der Absatz der F-Serie im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent gesunken. Doch vielerorts bestimmen Pickups und SUV noch das Straßenbild, und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Allein Ford F-150 und Chevrolet Silverado wurden im abgelaufenen Jahr 2007 zusammen rund 1,3 Millionen Mal verkauft.

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