«Cars» lässt Blechkisten menscheln

Daniel Brühl, der Star von Goodbye Lenin, findet die Geschichte schlicht rührend. Im neuen Disney-Film «Cars» erfährt der Zuschauer viel über menschelnde Blechkisten. Am 7. September kommt der Streifen in die Kinos.

Im Zeichentrickfilm ist eigentlich alles möglich: Autos können den Sinn des Lebens entdecken, sich freuen und trauern. Knutschen allerdings klappt nicht so recht, es würde eher wie ein Frontalzusammenstoß anmuten. «Cars» heißt der neue Disney-Film über menschelnde Blechkisten, der kaum eine Gefühlsregung auslässt und am 7. September ins Kino kommt. Ein flotter Rennflitzer muss sich darin auf die wahren Werte im Leben besinnen. Gesprochen werden die Autos von einem Staraufgebot: Neben Daniel Brühl kommen sogar die echten Rennfahrer Niki Lauda, Michael Schumacher und Mikka Häkkinen in kleinen Rollen zu Wort.

Brühl findet es rührend

«Die Geschichte ist nicht nur lustig, sondern auch rührend», findet Brühl («Goodbye Lenin»), der in der deutschen Fassung den Rennwagen «Lightning McQueen» spricht. Als er die Anfrage bekommen habe, ein Auto zu synchronisieren, sei er am Anfang allerdings irritiert gewesen, gibt der 28-Jährige zu. «Die Laute wie quietschen und brummen waren anfangs schwierig, da musste ich die Hemmungen verlieren.»

«Lightning McQueen» ist ein Teufelskerl mit überdrehtem Ego. Er träumt davon, der jüngste Renn-Champion zu werden. Doch dann verschlägt es ihn in das Wüstennest Radiator Springs, wo die anderen Autos nichts mit den Turboflitzern seiner Renn-Welt gemeinsam haben: der rostige Abschleppwagen «Hook», der ausrangierte Army Jeep «Sarge» und «Luigi», ein alter Fiat. Das einzige schicke Gefährt ist «Sally» - ein heißer Porsche Carrera in lila Metallic-Lackierung, der von Bettina Zimmermann («Die Sturmflut») gesprochen wird.

Schräge Blechisten

«Hast du schon mal überlegt vom Gas zu gehen?», fragen die schrägen Blechkisten den egozentrischen Flitzer misstrauisch. Demut und Freundschaft sind die Werte, die hier zählen und die der ungestüme «Lightning» mühsam lernen muss. «Die Botschaft ist unaufdringlich untergebracht», findet Entertainer Rick Kavanian («Hui Buh»), der seine Stimme dem charmanten «Luigi» lieh. Gegen Ende des Films habe er sogar fast geweint.

Zwei Stunden lang geht es unter der Regie des Oscar-Preisträgers John Lasseter («Toy Story») um Freud und Leid der Blechkisten. Zu einem rührenden Familienfilm fehlt nur noch ein bisschen Liebe: «Oh, Du hast ein Spoiler-Tatoo», himmelt «Lightning» die hübsche Porsche- Sally an, mit der er gerne spazieren fährt. Doch bei aller Liebe bleiben die beiden keusch: Und so erfährt der Zuschauer leider nicht, wie sich Rennwagen küssen - es bleibt bei einem sanften Kotflügelstupser.

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