BMW X6M: Diät für das Schwergewicht

Kohlefaser im Einsatz

Der X6M hat in den USA abgespeckt. Durch das Mindergewicht – erzielt durch den Einsatz von Kohlefaser – ist das immerhin 2,4 Tonnen schwere SUV weiter in Richtung Sportwagen gewachsen.

Amerikanische Bentley-, BMW-, Mercedes- und Porsche-Fahrer liegen dem US-Tuner Vörsteiner besonders am Herzen. Die auf Aerodynamik-Umbauten spezialisierte Performance-Schmiede befasste sich nun erstmals mit einem kapitalen Schwergewicht: dem BMW X6M.

Mehr Luft für den Ladekühler

Eigentlich hat das SUV trotz seiner 2,4 Tonnen Leergewicht keine Schwierigkeiten, wie ein nah am Asphalt kauernder Sportwagen durch die Kurven zu jagen. An der Dynamik und Leistung des mit zwei Turbos auf 408 kW/555 PS Leistung aufgeladenen V8-Allradlers hat der Tuner auch nichts auszusetzen.

Aber die Amerikaner störte etwas ganz Banales am X6M. Die bereits von der M GmbH bei der Entwicklung des Sport-SUV durchgeführten Leichtbau-Features sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen - und dies kommt in Tuningkreisen überhaupt nicht gut an. So ist das eben: Frau trägt Prada, getunte Autos eben Karbon. Vörsteiner produziert diese Leichtbau-Komponenten selbst. Den getunten Boliden ziert denn auch eine Frontschürze mit Kohlefaser-Spoilerlippe. Sie soll nicht nur optisch wirken. Der Tuner verspricht sich dadurch mehr Anpressdruck. Außerdem soll durch die Karbon-Front der Ladeluftkühler besser mit Luft angeströmt werden.

Auf 22 Zöllern

Was nicht zu sehen ist: Die lackierte Motorhaube besteht aus feinster Kohlefaser. Wer mag, kann diese zudem mit Entlüftungskiemen ordern. Neben einem Diffusor aus Karbon für die Heckschürze ist außerdem die Abrisskante aus dem Leichtbaumaterial gefertigt. Um wie viel Gramm der getunte BMW durch seine Diät nun abgespeckt hat, interessiert den Tuner eigentlich gar nicht mehr. Hauptsache man sieht was.

Und das gilt auch für die Radhäuser. In ihnen glänzen zehnspeichige Leichtmetallfelgen, die mit 10,5 x 22 und 12 x 22 Zoll so groß sind, dass man am liebsten gar nicht mehr einparken will. Schließlich freut sich niemand, wenn das SUV mit seinen auf Hochglanz polierten Rädern mit Bordsteinkratzern vor der Garageneinfahrt parkt. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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