BMW hebt Jahresprognose an

Bisher guter Geschäftsverlauf

BMW hebt Jahresprognose an
Der BMW 5er Touring © BMW

Das Geschäft von BMW in den ersten fünf Monaten des Jahres läuft besser als erwartet. Entsprechend plant der Münchner Autobauer seine Jahresprognose anzuheben.

Der Autobauer BMW prüft wegen der bislang überraschend guten Geschäfte eine Anhebung des Jahresausblicks 2010. «Die Prognose wird zum zweiten Halbjahr aktualisiert», sagte Personalvorstand Harald Krüger dem «Handelsblatt». Die Wettbewerber Daimler und Volkswagen hatten in den vergangenen Wochen schon ihre Vorsicht aufgegeben. Daimler hob die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Auto- und Lastwagensparten deutlich an.

Bislang hatten sich die Münchener sehr vorsichtig geäußert. Noch auf der Hauptversammlung Mitte April sagte Konzernchef Norbert Reithofer, die Krise sei noch nicht vorbei und es gebe weltweit noch etliche Risiken. Für das Gesamtjahr stellten die Münchener eine Absatzsteigerung im «soliden einstelligen Prozentbereich» auf mehr als 1,3 Millionen Autos in Aussicht. Das Konzernergebnis soll den Planungen zufolge das des vergangenen Jahres deutlich übersteigen. Schon in den ersten drei Monaten verdienten die Münchner mehr als im gesamten Vorjahr.

China boomt

Vor allem in China sei die Nachfrage nach den Wagen des Konzerns ungebrochen. «Asien boomt, und der US-Markt zieht an», sagte Personalvorstand Krüger dem Blatt. Im Inland lahmt die Nachfrage aber noch immer. Wegen der anhaltend hohe Nachfrage aus dem Ausland lotet BMW derzeit Möglichkeiten aus, die Produktionszahlen nach oben zu schrauben. «Die Werke Leipzig, Spartanburg und zunehmend auch Dingolfing bewegen sich auf die Kapazitätsgrenze zu», sagte Krüger. In Leipzig werde daher in einigen Bereichen die Arbeitszeit auf Samstage und Nachtschichten ausgeweitet. Zudem sollen voraussichtlich die sommerlichen Werksferien kürzer ausfallen.

Aufgestockt werden soll auch die Zahl der Leiharbeiter. Derzeit seien in deutschen Werken wieder rund 5000 Zeitarbeitskräfte beschäftigt. Im vergangenen Jahr hatte der Hersteller wegen der Nachfrageflaute noch mit Kurzarbeit durch die Krise gesteuert.

Wegen der guten Aussichten könnte der Aufsichtsrat laut «Handelsblatt» auch eine vorzeitige Verlängerung des Vertrags von Vorstandschef Norbert Reithofer beschließen. Der neue Vertrag würde mindestens bis 2013 laufen, berichtet das Blatt mit Verweis auf Aufsichtsratskreise. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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