Banken sehen hohes Risiko

Brüderle deutet Ablehnung an

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle deutet eine Ablehnung der Staatshilfen an. Auch im Bankensektor gibt es offensichtlich Vorbehalte gegen Staatshilfen für Opel. Die Geldinstitute sind offenbar nicht bereit, das Ausfallrisiko von zehn Prozent zu tragen.

Der Bankensektor hält eine Unterstützung von Opel einem Pressebericht zufolge für ein hohes Wagnis. Die Banken, die eine Staatshilfe für den Autobauer flankieren sollen, seien offenbar nicht bereit, das übliche Ausfallrisiko von zehn Prozent zu übernehmen, berichtet die "Financial Times Deutschland". Vielmehr hätten die Banken darauf bestanden, dass General Motors das Restrisiko der Institute von zehn Prozent mit einer Barunterlegung abdeckt. Das zeige, dass auch die Kreditwirtschaft den Restrukturierungsplan nicht für hinreichend tragfähig halte und daran zweifele, dass er erfolgreich umgesetzt werden könne.

Wichtige Voraussetzungen

Der Nachweis einer Kreditbank zählt laut dem Bericht zu den wichtigen Voraussetzungen für eine mögliche Staatshilfe für Opel. Üblicherweise werden 90 Prozent des Kredits durch staatliche Bürgschaften abgesichert, zehn Prozent des Risikos bleiben bei der Bank.

Die Entscheidung über Staatshilfen soll an diesem Mittwoch im Lenkungsausschuss der Staatssekretäre fallen. Die Sitzung des Gremiums war am vergangenen Freitag überraschend vertagt worden. Opel fordert eine Bund-Länder-Bürgschaft von 1,1 Milliarden Euro zur Sanierung des angeschlagenen Automobilkonzerns. Die Bürgschaft soll aus dem Deutschlandfonds kommen.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat die Ablehnung von Staatshilfe für den Autobauer Opel angedeutet. Er wolle die Entscheidung zwar nicht vorwegnehmen, sagte Brüderle am Mittwoch in der ARD unmittelbar vor der abschließenden Beratung im staatlichen Deutschlandfonds. Er habe eine Bürgschaft aber immer skeptisch gesehen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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