An Exklusivität verloren

Premiumfahrzeuge

Der Premiumanspruch mancher Automobilhersteller hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen, die Abgrenzung zu Volumenherstellern wurde aufgeweicht. Dies hat laut einer Studie mehrerer Gründe.

Der Begriff "Premium" bedeutet Exklusivität. Wer bereit ist, für ein Auto deutlich mehr zu bezahlen als für ein funktional gleichwertiges Modell, erwirbt in der Regel ein Premiumfahrzeug. Gerade die deutschen Automobilbauer verdienen auf diese Weise einen Großteil ihres Geldes. Doch die Gewinne der Premiumhersteller brechen nach Angaben der Unternehmensberatung McKinsey immer weiter ein.

Handy löst Auto ab

Laut einer einschlägigen Studie haben im Jahr 2007 allein die drei in Deutschland führenden Premiummarken BMW, Audi und Mercedes-Benz rund 6,85 Milliarden Euro erwirtschaftet, im Jahr 2009 waren es nur noch rund 550 Millionen Euro. Für diesen Trend gibt es nach Ansicht der McKinsey-Experten mehrere Gründe. So nimmt beispielsweise die Exklusivität von Premium immer weiter ab.

Während der Bereich früher meist auf Oberklassefahrzeuge begrenzt war, bieten die Premiumhersteller heute immer kleinere Autos an. Premium ist damit in fast allen Segmenten zu finden. Ein weiterer Grund für die nachlassende Exklusivität ist, dass viele Innovationen heutzutage nicht mehr nur in teuren Autos zu finden sind, sondern wegen der Verkaufsförderung relativ schnell in die Volumenmodelle wandern. Außerdem betrachten junge Menschen Autos nicht mehr in dem Maße als Statussymbol wie das früher der Fall war. Beispielsweise rangiert bei den 14- bis 29-Jährigen das Handy auf der Hitliste vor dem Auto. (mid)

Vorheriger ArtikelSportpaket für BMW X5
Nächster ArtikelWeiße Sonderlackierung für Daytona 675
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden