Boomender Januar beim Autoabsatz in den USA

Spritschlucker gefragt

Boomender Januar beim Autoabsatz in den USA
BMW beordert die Sechszylinder bestimmter Jahrgänge in den USA in die Werkstätten © BMW

Die Autoverkäufe in den USA brummen zu Jahresbeginn. Die Kunden bevorzugen wie ehedem große Wagen. Davon profitieren auch die deutschen Autobauer – vor allem mit ihren SUV.

Die US-Amerikaner gönnen sich mit dem Abklingen der Wirtschaftskrise neue Autos. Nachdem die Arbeitslosigkeit langsam zurückgeht und die Menschen wieder mehr Geld in der Tasche haben, sind die Verkaufszahlen zu Jahresbeginn nach oben geschnellt. Besonders beliebt waren wie zu Vorkrisenzeiten die spritschluckenden Pick-up-Trucks und Geländewagen. «Januar war ein guter Monat», sagte der US-Verkaufschef von Branchenprimus General Motors, Don Johnson, in Detroit.

Pickups stark gefragt

Die Autokonzerne vermeldeten fast durch die Bank prozentual zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auffallend dabei war, dass vor allem Privatleute zuschlugen, wie GM und Ford unisono anmerkten. Bislang war die Erholung auf dem US-Automarkt eher von den Firmenkunden und hier speziell von den Autovermietern getragen worden. Die Hersteller räumen den Flottenbetreibern jedoch hohe Rabatte ein, was den Profit schmälert.

Marktführer General Motors verkaufte knapp 179.000 Wagen im Januar (plus 22 Prozent), Ford kam auf gut 127.000 Autos (plus 13 Prozent), Chrysler als kleinster der «Big Three» wurde mehr als 70.000 Wagen los (plus 23 Prozent). Die meistverkauften Wagen waren bei allen dreien die großen Pick-up-Trucks: Chevrolet Silverado, Ford F-Serie beziehungsweise Dodge Ram. Die Verkaufszahlen schnellten hier um bis zu 30 Prozent nach oben.

Auch deutsche SUV beliebt

Von diesem Trend profitieren auch die deutschen Autobauer. So konnte Mercedes die Verkäufe seiner großen M- und GL-Geländewagen um bis zu 29 Prozent steigern. Der bayerische Rivale BMW vervierfachte nach einem Modellwechsel beinahe den Absatz seines X3 und schlug auch deutlich mehr große X5 los. Beide Konzerne fertigen ihre Geländewagen direkt vor Ort. Senkrechtstarter Audi, der die Wagen importiert, wurde bis zu 60 Prozent mehr Q5 und Q7 los.

Die deutschen Premiumhersteller konnten auch mehr ihrer Pkw unters Volk bringen. Die Massenmarke VW profitierte mit einem Absatzplus von 2 Prozent auf 18 400 Wagen dagegen nur unterdurchschnittlich vom boomenden US-Markt. Hier ist und bleibt die Mittelklasse-Limousine Jetta der Verkaufsschlager. Ein neuer, großer US-Passat kommt erst später im Jahr auf den Markt. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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