Audi SQ7 TDI: Neue Sportlichkeit für Premium-SUV

V8 TDI-Motor mit 435 PS

Audi SQ7 TDI: Neue Sportlichkeit für Premium-SUV
Der Audi SQ7 kommt im Frühjahr auf den Markt. © AG/Mertens

Erstmals bietet Audi in der Q7-Baureihe auch ein S-Modell an. Mit seinem 435 PS starken V8 TDI-Motor ist das neuste Modell der Ingolstädter damit der stärkste Diesel-SUV auf dem Markt.

Von Frank Mertens

Audi bringt in seiner Q7-Baureihe erstmals ein S-Modell auf den Markt. Die VW-Tochter enthüllte am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz den neuen SQ7 TDI. Der neue Motor bringt es mit seinem V8 TDI-Motor auf eine Leistung von 435 PS, wie Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch bei der Vorstellung des neuen Modells sagte.

„Nach der Einführung des erfolgreich SQ5 übertragen wir das Konzept eines S-Modells mit Dieselmotor auch auf die Q7-Baureihe“, sagte Knirsch. Trotz seines Achtzylinders soll der SQ7 über die Verbrauchswerte eines Sechszylinders verfügen, wie der Entwicklungsvorstand hinzufügte. Nach dem Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) soll sich der Verbrauch auf 7,4 Liter (CO2-Ausstoß 194 g/km) auf 100 Kilometer belaufen – und das bei ausgesprochen flotten Fahrleistungen. Der 435 PS von Grund auf neu entwickelte starke V8-Motor bringt es auf ein maximales Drehmoment von 900 Nm, die zwischen 1000 und 3250 Umdrehungen anliegen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert 4,8 Sekunden - das sind echte Sportwagen-Werte. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei elektronisch abgeregelten 250 km/h.

Elektrisch angetriebener Verdichter

Eines der technischen Highlights des Motors ist der elektrisch angetriebene Verdichter (EAV), der erstmals in einem Serienfahrzeug zum Einsatz kommt. Der EAV sorgt beim Anfahren und Beschleunigen für eine Unterstützung aus niedriger Teillast, was für eine Dynamik ohne Turboloch sorgen soll. Der Verdichter ist dabei hinter dem Ladeluftkühler platziert. Da er für den Ladedruckaufbau keine Abgasenergie benötigt, steht er jederzeit zum Einsatz bereit. Diese Technik soll die Schwächen der klassischen Abgasturbolader beheben. "Ein Turboloch gehört damit der Vergangenheit an", sagte Projektleiter Klaus Bugelnick. In gerade einmal einer viertel Sekunde wird der benötigte Ladedruck zur Verfügung gestellt.

Unterwegs ist der neue SQ7 neben dem standardmäßigen 12 Volt Bordnetz mit einem 48 Volt starken Teilbordnetz. Dessen Lithium-Ionen-Batterien sind im Heck des Fahrzeuges verbaut und bringen es auf ein Gewicht von rund zehn Kilogramm. Insgesamt ist der neue SQ7 2270 Kilogramm schwer. Wie Bugelnick sagte, diene dieses 48 Volt-Netz auch für den späteren Einsatz von weiteren Systemen für das pilotierte Fahren wie beispielsweise den Staupiloten, der im kommenden A8 zum Einsatz kommen wird. Im neuen Modell versorgt er beispielsweise dem EAV mit Energie.

Audi SQ7 TDI ab knapp 90.000 Euro

Der neue Audi SQ7 soll für weiteres Wachstum sorgen.
Der Audi SQ7 TDI ist auch teilautonom unterwegs AG/Mertens

Ausgestattet ist das Premium-SUV mit allem, was der Konzern an technischen Schmankerln zu bieten hat. Dazu gehört neben einer Achtstufen-Tiptronic auch eine Wankstabilisierung (auch dafür wird das 48 Volt-Netz benötigt), die den Fahrkomfort deutlich steigern und für ein sportlich straffes Handling sorgen soll. Die Tendenz zum Untersteuern geht zurück. Für weitere Fahrdynamik und ein Mehr an Sicherheit sorgt der Quattro-Antrieb mit Sportdifferenzial.

Der SQ7 TDI verfügt ingesamt über 24 Fahrassistenzsysteme wie beispielsweise eine Warn- und Notbremsfunktion, einem Spurwechselassistenten, einem Stauassistenten und einer prädiktiven Adaptive Cruise Controll (ACC). Bestellbar sein wird das neue SUV ab dem Frühjahr zu einem Basispreis von 89.900 Euro. Wie Audi mitteilte, würde dieser Preis bereits eine Mehrausstattung von 10.000 Euro beinhalten. Dazu zählen beispielsweise LED-Leuchten, ein Sportlenkrad mit Schaltwippen und Multifunktionstasten und unter anderem eine adaptive Luftfederung.

Der neuen SQ7 mit seiner modernen Dieseltechnologie dürfte dann auch für die USA interessant sein. Dort hat sich VW in Folge des Absatzskandals zwar einen Verkaufsstopp verhängt, doch Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter sieht für den Selbstzünder dort aufgrund der Kundenresonanz eine Nachfrage. Eine interessante Aussage des Vertriebschefs. Denn im Januar sind die Verkäufe von Dieselfahrzeugen in den USA eingebrochen; der Diesel wurde zum Ladenhüter. So sank bei Mercedes im Januar die Zahl der verkauften Dieselautos um rund 65 Prozent im Jahresvergleich, bei BMW ging der Wert um 62 Prozent zurück. Allerdings ist der Dieselanteil an den US-Verkäufen bei beiden Herstellern allerdings schon vorher sehr gering gewesen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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