Audi Sport Abt Schaeffler: Das war heute nicht unser Tag

Rennen in Marrakesch

Audi Sport Abt Schaeffler: Das war heute nicht unser Tag
Lucas di Grassi schied in Marrakesch früh aus © Audi/Kunkel

Felix Rosenqvist hat den dritten WM-Lauf der vierten Saison der Formel E gewonnen. Dagegen verpassten die beiden Piloten vom Team Audi Sport Abt Schaeffler die angepeilten Podiumsplätze.

Der Schwede vom Team Mahindra verwies in Marrakesch den lange führenden Sebastien Buemi vom Team Renault e.dams auf den zweiten Rang. Das Podium komplettierte Sam Bird, der den Saisonauftakt in Hongkong gewonnen hatte.

Heidfeld mit gelungener Aufholjagd

Titelverteidiger Lucas di Grassi schied frühzeitig wegen technischer Probleme aus. Di Grassis Kollege Daniel Abt vom Team Audi Sport Abt Schaeffler landetet nach einer Zeitstrafe für Nico Prost als Zehnter noch in den Punkterängen. Die beiden Deutschen Nick Heidfeld  und Maro Engel und belegten die Plätze sieben unnd zwölf.

Buemi hatte sich beim Qualifying die Pole Position vor Bird und Rosenqvist gesichert. Di Grassi ging als Fünfter ins Rennen, Abt startete von der Position acht. Die beiden Audi Sport Abt Schaeffler-Piloten hatten zuvor die Bestzeiten in den zwei freien Trainings erzielt. Dagegen hatte Heidfeld die Qualifikation völlig verpatzt. Der Mönchengladbacher hatte nach einem Fahrfehler seinen Boliden in eine Streckenbegrenzung pilotiert. Sein Team schaffte es, den Wagen rechtzeitig zum Start zu reparieren, sodass Heidfeld als Drittletzter in den WM-Lauf ging und von Beginn an zur Aufholjagd ansetzte.

Durchfahrtstrafe für Abt

Bereits nach den ersten Runden befand sich Abt, dem in Hongkong der Premierensieg wegen eines Formfehlers entrissen wurde, auf Podiumskurs. Doch eine Durchfahrtstrafe warf den Kemptener vom vierten auf den 15. Platz zurück. Nachdem sich der 25-Jährige einige Plätze nach vorn gekämpft hatte, machte eine Safety Car-Phase die Bemühungen zunichte. „Der heutige Tag hätte richtig gut werden können“, sagte Abt. „Vom Speed her hätten wir dieses Rennen gewinnen müssen. Bei der Kollision mit Alex Lynn war ich machtlos: Ich war beim Anbremsen von Turn 1 neben ihm, als er rüberzog. Auch nach der Drive-Through war ich richtig schnell. Doch kaum war ich in der Box, kam die Gelbphase. Einfach unglaublich!“

Lucas Di Grassi in Marrakesch. Foto: Audi/Kunkel
Lucas Di Grassi beim Formel E-Rennen in Marrakesck in seinem Audi e-tron FE04. Foto: Audi/Kunkel

Zu diesem Zeitpunkt hatte di Grassi seinen Dienstwagen bereits in der Box abgestellt. Der Brasilianer hatte schon während der Qualifikation Probleme mit dem Inverter, den er vor dem Rennen tauschen ließ. Die Probleme aber blieben. Der Titelverteidiger hat nach drei Läufen noch keinen Punkt gewonnen. Abt hat im Gesamtranking nun zwölf Zähler. „Unser Auto ist schnell, aber natürlich ist es frustrierend, zwei Rennen in Folge Probleme mit der Zuverlässigkeit zu haben“, sagte Lucas di Grassi. „Wir haben erneut gezeigt, welches Potenzial wir haben, aber ich habe keine Punkte geholt. Da müssen wir besser werden. Doch ich habe volles Vertrauen in Audi, dass die Probleme gelöst werden.“

Buemi kurz vor dem Ziel abgefangen

Dagegen befand sich Buemi auf dem Weg zum souveränen Sieg. Der Vizeweltmeister hielt Bird und Rosenqvist in Schach. Doch der Schwede überholte Buemi drei Runden vor Schluss und sicherte sich die 25 Punkte. Der nächste WM-Lauf findet am 3. Februar in Santiago de Chile statt.

„Das war heute nicht unser Tag und nicht das Ergebnis, das möglich gewesen wäre“, sagte Audi-Teamchef Allan McNish. „Wir hatten schnelle Autos, aber das Rennen von Lucas war nach einem technischen Problem, das wir noch analysieren müssen, viel zu früh zu Ende. Fast zeitgleich hatte Daniel eine Kollision mit Alex Lynn, die aus meiner Sicht ein Rennunfall war. Trotzdem bekam er eine Drive-Through. Er war auch danach stark unterwegs, doch die Gelbphase hat ihn 35 Sekunden gekostet und um alle Chancen gebracht.“

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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