Audi RS6 Avant: Power-Kombi mit 600 PS

Audi RS6 Avant: Power-Kombi mit 600 PS
Der Audi RS6. © Audi

Der neue Audi RS6 Avant kommt in der neuen Generation auf noch mehr Leistung. Der Power-Kombi der Ingolstädter ist nun mit 600 PS unterwegs.

In der High-Performance-Szene gilt der RS6 Avant als Ikone unter den Power-Kombis. Geräumig und praktisch auf der einen Seite, gleichzeitig aber mit den Fahrleistungen eines Supersportwagens versehen. Das Ganze dann noch halbwegs dezent verpackt, damit nicht gleich jeder sieht, was für ein geballtes Kraftpaket da neben ihm an der Ampel steht, fertig ist der ultimative Familien-Kombi.

So etwas kommt an bei den zahlungskräftigen Kunden. Wenige sind dies nicht. Über 30.000 RS6 Avant hat Audi bereits verkauft. Und es dürfte munter so weitergehen, vermutlich sogar noch besser, denn zum ersten Mal wird der RS6 Avant in Amerika angeboten. Und wie heiß die Amis in ihrem tempolimitierten Riesenland auf hochmotorisierten Luxus stehen, zeigt der Mitbewerber AMG. Für die Performance-Tochter von Mercedes ist die USA der mit Abstand beste Markt.

RS6 mit 800 Newtonmeter

600 PS und 800 Newtonmeter haben Audis Ingenieure ihrem potenten Kombi in der neuesten Ausprägung mit auf den Weg gegeben, 40 PS und 100 Nm mehr als zuvor. Geliefert wird dieses Leistungspaket von einem nahezu vollständig neu entwickelten Achtzylinder. Der Vierliter mit Bi-Turboaufladung ist in der Lage, den über zwei Tonnen schweren RS6 in nur 3,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu katapultieren, zwölf Sekunden sind es bis 200 km/h. Das ist bestes Porsche-Niveau. Gleiches gilt für die Höchstgeschwindigkeit, sie endet bei 305 km/h. Dafür muss der Kunde allerdings ein Dynamic-Plus-Paket ordern. Ansonsten wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt.

Damit der Verbrauch nicht völlig ausufert – wer den RS6 sportlich bewegt, sollte mit Werten jenseits der 15 Liter rechnen – haben die Entwickler dem Achtzylinder-Benziner ein paar technische Extras spendiert. Erstmals in einem RS-Modell kommt ein 48-Volt-Mildhybrid zum Einsatz. Über den Riemen-Starter-Generator (RSG) kann Strom gewonnen und zum Boosten genutzt werden. Zudem ist der RS6 in der Lage zu „segeln“. Zwar nur 40 Sekunden lang, aber immerhin. Die Hybridtechnik soll 0,8 Liter im Alltag sparen.
Als zweites Spar-Schmankerl verfügt der V8 über eine Zylinderabschaltung. Sie wird aktiviert, sobald nur sehr wenig Leistung abgefordert wird. Der Fahrer merkt davon nichts. Tritt er aufs Gas, ist augenblicklich die volle Kraft da.

Satter Auftritt auf der Straße

Das Heck des Audi RS6. Foto: Audi

So satt und solide auf der Straße wie der neue RS6 liegt kein anderer Serien-Sportkombi. Audis Designer mit ihrem Chef Marc Lichte haben hier professionelle Arbeit abgeliefert. Sie dürfte auch viel Geld gekostet haben, denn außer dem Dach, den vorderen Türen und der Heckklappe ist praktisch die gesamte Außenhaut neu. Dies erfordert sündhaft teure Presswerkzeuge, scheint sich aber zu lohnen. Insgesamt misst der RS6 im Vergleich zu seinen Normalo-Brüdern acht Zentimeter mehr in der Breite und steht auf dicken 22-Zoll-Rädern. „Kunden fragen sogar, warum wir den Wagen nicht noch breiter gemacht haben“, sagt Produktmanager Michael Binder. Entschieden wurde zudem, dem RS6 erstmals eine komplett eigenständige Front zu gönnen. Das Laserlicht stammt vom RS7.

Beim Cockpit erfüllt schon der gewöhnliche A6 die Luxusansprüche seiner Käufer. Beim RS6 hat Audi nun alle Register seines Könnens gezogen. Feinstes Leder/Alcantara, Rautensteppung, Sportsitze, abgeflachtes und vollperforiertes Lederlenkrad, Kontrastnähte, Einlagen in Karbon, Aluminium oder Holz. Dazu die coole Black-Panel-Optik der drei Bildschirme und alles wie gewohnt perfekt verarbeitet. Wem dies nicht reicht, kann noch diverse Design-Pakete wählen oder seinem Individualisierungsdrang bei „Audi exclusive“ befriedigen.

Ein bisschen Geduld ist allerdings noch gefragt. Erst nächstes Frühjahr schickt Audi den RS6 Avant an den Start, zu Preisen ab zirka 120.000 Euro. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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