Daniel Abt freut sich über einen «fantastischen Tag»

Erster deutscher Formel E-Sieg

Daniel Abt freut sich über einen «fantastischen Tag»
Die Freude war riesengroß: Daniel Abt siegte beim Formel E-Rennen in Mexiko-Stadt. © Audi/Kunkel

Bislang war die Formel E-Saison für das Audi Sport Abt Schaeffler ein Desaster. Doch Daniel Abt machte an diesem Wochenende mit seinem überragenden Sieg in Mexiko-Stadt alle Enttäuschungen vergessen.

Mit einer souveränen fahrerischen Leistung sorgte der 25 Jahre alte Pilot vom Team Audi Abt Sport Schaeffler für den ersten deutschen Sieg in der Formel E-Geschichte. Es war zugleich der erste Sieg des Audi-Werksteams in dieser vollelektrischen Rennserie.

Daniel Abt ließ unter dem Riesenjubel der Zuschauer im Autodromo Hermanos Rodrigguez am Ende Oliver Turvey vom Team Nio und Sebastien Bluemi (Renault e.dams) hinter sich. Abts Teamkollege Lucas di Grassi konnte nach einer fulminanten Aufholjagd noch auf den neunten Rang fahren und beeindruckte zudem mit der schnellsten Runde.

Abt ging von Startplatz fünf ins Rennen

Daniel Abt war von Startplatz fünf ins Rennen gegangen und konnte gleich zu Rennbeginn einen Platz gut machen. Nachdem er zur Halbzeit des Mexiko-Rennens noch knapp hinter Turvey gelegen hatte, übernahm er nach einem gelungenem Boxenstopp die Führung. Im weiteren Verlauf ließ sich Abt in seinem Audi e-tron FE04 die Führung nicht mehr nehmen und fuhr nach 47 Runden mit einem Vorsprung von 6,398 Sekunden zum Sieg.

„Was für ein fantastischer Tag – endlich der erste Sieg“, sagte Daniel Abt. „Wir haben harte Zeiten hinter uns, aber nie aufgegeben und hier einen überlegenen Sieg und Platz neun geholt. Ich bin unheimlich stolz auf alle und kann mich bei der ganzen Mannschaft nur bedanken: Beide Autos waren einfach perfekt. Heute Abend wird so richtig gefeiert!“

Di Grassi: Unsere Aufholjagd hat heute begonnen

Während für Abt in Mexiko alles nach Wunsch lief, war Teamkollege di Grassi im Pech. Weil an seinem Audi zwischen den Rennen in Santiago de Chile und Mexiko-Stadt der Inverter geöffnet werden musste, erhielt er nicht nur eine 5-Sekunden-Strafe beim Boxenstopp, sondern musste vom letzten Startplatz ins Rennen gehen.

„Das war ein aufregendes Rennen, das mächtig Spaß gemacht hat“, sagte der Brasilianer. „Glückwunsch an Daniel: toller Job! Er hatte seinen ersten Sieg schon in Hongkong verdient. Wir geben als Team nie auf und unsere Aufholjagd hat heute begonnen.“

Erleichhtert zeigte sich nach dem Rennen Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Nach den Problemen, die wir in den ersten Rennen hatten, schmeckt dieser Sieg besonders süß“, sagte er und fügte hinzu: „Wir wussten nicht genau, was uns hier erwarten würde. Nach dem Qualifying waren die Gefühle noch etwas gemischt. Aber das Rennen war von beiden top. Lucas ist super gefahren und für Daniel freue ich mich ganz besonders.“

Lob vom Teamchef für Abt

Daniel Abt. Foto. Audi/Kunkel
Daniel Abt im Audi e-tron FE04 fährt zum Sieg in Mexiko-Stadt. Foto: Audi/Kunkel

Ein Lob für Abt gab es auch von Teamchef Allan McNish: „Daniel ist ein unglaubliches Rennen gefahren. Einfach klasse, wie er überholt und sich dabei in Position gebracht hat.“ Dass auch Lucas di Grassi trotz der schlechten Voraussetzungen noch in die Punkte fahren konnte, sei wichtig gewesen, so McNish. Seine Aufholjagd „gibt uns unheimlich Auftrieb“.

In der Fahrwertung führt nach fünf Rennen Jean-Eric Vergne (Techeetah) mit 81 Punkten vor Felix Rosenqvist (Mahindra Racing/69 Punkte) und Sam Bird (DS VirginnRacing/61 Punkte). Daniel Abt rückte nach seinem Mexiko-Sieg mit nun 37 Punkten auf Platz sechs vor. Lucas di Grassi ist mit drei Zählern 19. In der Teamwertung rangiert Audi Sport Abt Schaffler momentan auf Rang sechs. Hier führt Techeetah vor Mahindra Racing und Panasonic Jaguar Racing. Am 17. März findet das nächste Formel E-Rennen in Punta del Este in Uruguay statt.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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