Audi fährt an Daimler vorbei

Wechsel bei den Premiumherstellern

Audi fährt an Daimler vorbei
Audi-Chef Rupert Stadler © dpa

Jahrzehntelang war Daimler die Nummer eins unter Deutschlands Premiumherstellern. In diesem Jahr kündigt sich ein Wechsel durch die VW-Tochter Audi an.

Erstmals wird Audi in diesem Jahr weltweit mehr Autos verkaufen als Mercedes. "An diesem Fakt ist nicht mehr zu rütteln", sagte Unternehmenschef Rupert Stadler dem "Handelsblatt". In den ersten elf Monaten des Jahres setzten die Ingolstädter 1,19 Millionen Autos ab - Mercedes kam nur auf 1,14 Millionen Fahrzeuge.

Audi auch bei Profitabilität vorn

Auch bei der Profitabilität hat Audi die Nase vorn. Mit einer Umsatzrendite von mehr als zwölf Prozent liegt Audi knapp hinter BMW und weit vor den Stuttgartern, die nur auf 9,4 Prozent kommen. "Wir wollen schließlich nicht nur Stückzahlen machen", sagte Stadler.

Jahrzehntelang war Mercedes die unumstrittene Nummer eins unter Deutschlands Premiumherstellern. Doch seit der Jahrtausendwende hat sich das Bild dramatisch gewandelt. Das durchschnittliche Wachstum betrug bei Audi in der vergangenen Dekade jährlich 6,4 Prozent, errechneten die Experten der Credit Suisse in einer aktuellen Studie. BMW hingegen legte nur um 4,7 Prozent zu, Mercedes um 1,5 Prozent.

2012 Wachstum dank außereuropäischer Märkte

Grund ist vor allem Audis Dominanz in China. In der Volksrepublik steigerte Audi allein im November den Absatz um 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt hat Audi auf dem weltweit größten Wachstumsmarkt dieses Jahr 283.600 Fahrzeuge abgesetzt. Beim Rivalen Mercedes sind es 170.112 Autos.

"Grundsätzlich werden wir 2012 weiteres Wachstum sehen, vor allem in den asiatischen Märkten, den USA und Südamerika", kündigte Stadler an. "Der Markt in Westeuropa wird dagegen eher stagnieren oder sogar leicht schrumpfen." (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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