Audi fährt Investitionen wegen Coronakrise zurück

Audi fährt Investitionen wegen Coronakrise zurück
Audi in Ingolstadt. © dpa

Audi hat angesichts der Coronakrise auf einen Ausblick für das laufenden Jahr verzichtet. Dieser sei nahezu unmöglich.

Der Autobauer will angesichts der Unsicherheiten durch die Coronakrise bei den Investitionen in Sachanlagen und Entwicklung sparen. Der Anteil von Forschungs- und Entwicklungskosten am Umsatz soll strategisch künftig zwischen 5 und 6 Prozent liegen, teilte die Ingolstädter am Donnerstag mit.

Zuvor hatte die Richtlinie einen Anteil von 6,5 bis 7 Prozent vorgesehen. Auch die Sachinvestitionen sollen im Mittel etwas zurückgefahren werden auf 5 bis 6 Prozent vom Umsatz. Hier lag die angestrebte Quote bisher bei 5,5 bis 6 Prozent.
Der am 1. April ausscheidende Audi-Chef Bram Schot blickte zufrieden auf das vergangene Jahr. «Audi steht im Wettbewerb gut da», sagte Schot, dem der Ex-BMW-Manager Markus Duesmann nachfolgt. Einen Ausblick gab der Vorstand nicht. Eine verlässliche Prognose für 2020 sei derzeit nahezu unmöglich, sagte Audi-Finanzchef Arno Antlitz.

Audi fährt Werke runter

Wegen der Corona-Pandemie fährt Audi gerade alle Werke in Europa sowie in Mexiko herunter. Ab Montag sollen die Bänder für unbestimmte Zeit stillstehen. Für die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm hat Audi Kurzarbeit angekündigt.

Durch den Dieselskandal ist Audi gegenüber den Konkurrenten Mercedes und BMW deutlich in Rückstand geraten. Im vergangenen Jahr stiegen die Verkäufe leicht auf 1,85 Millionen Autos. Der Umsatz betrug 55,7 Milliarden Euro, das waren rund 2 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, wenn damals schon die herausgelösten Vertriebsgesellschaften nicht mehr zum Unternehmen gezählt worden wären.

Betriebsergebnis verbessert

Das Betriebsergebnis verbesserte sich insgesamt auf 4,5 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor hatten die Folgen des Dieselskandals Audi 1,2 Milliarden Euro gekostet. Außerdem verkauften Audi und die Tochter Lamborghini mehr profitable SUV- und Oberklasseautos. Zudem half das harte Sparprogramm im vergangenen Jahr.
Bis 2022 will Audi über die Laufzeit 15 Milliarden Euro einsparen, auch durch engere Zusammenarbeit mit VW und Porsche. Bis 2025 streicht Audi fast 10 000 der 61 000 Arbeitsplätze in Deutschland. Der neue Chef Duesmann soll im Auftrag von VW-Konzernchef Herbert Diess dafür sorgen, dass Audi wieder mit dem Slogan «Vorsprung durch Technik» verbunden wird. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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